Ronja nannte er sich, machte sich zwölf Jahre alt. So täuschte A. K.* (57) online Dutzende Mädchen, brachte sie dazu, ihm Selfies in aufreizenden Stellungen zu schicken. Gestern stand K. dafür vor dem Bezirksgericht Zürich. Bis zum Bekanntwerden des Falls 2012 war K. Kadermitarbeiter bei Ringier. Er wurde sofort entlassen.
Laut Staatsanwalt fing alles vor sieben Jahren an. K. alias Ronja war auf einem deutschen Chat-Portal aktiv. An einem PC an seinem Arbeitsplatz, laut Anklage bis zu vier Stunden täglich. «Erschreckend, welche Energie er über die Jahre aufgewendet hat», sagte der Staatsanwalt. «Es war zu Randzeiten, ich blieb länger im Büro», erklärte K. «Oder am Wochenende.»
Über Monate, teils über Jahre erschlich sich K. das Vertrauen der 12- bis 15-jährigen Mädchen. Dann fragte er nach Nacktbildern, für einen «Körpervergleich». Als Ronja verschickte er selber Pornofotos – die in Wirklichkeit von anderen Mädchen stammten.
Insgesamt 66 Mädchen schickten K. Nacktbilder, in über 40 Fällen waren diese laut Anklage pornografisch. Diese Fotos mailte K. dann einem pädophilen Deutschen. K. selber eröffnete von seinen Opfern umfangreiche Dossiers, speicherte diese zusammen mit Tausenden Fotos auf einem USB-Stick.
In einem Fall nötigte K. eines der Mädchen. Als Ronja übte er auf eine 14-Jährige derart psychischen Druck aus, dass diese immer krassere Bilder machte, sich gar von ihrem Freund trennte.
K. fotografierte auch seine Nichte (damals 9) nackt. Er zog ihr im Schlaf die Decke weg und fokussierte auf den Intimbereich. Die Fotos speicherte er auf dem USB-Stick.
«Ich mache solche Sachen mit Sicherheit nicht mehr», sagte K. «Ich bereue meine Taten, ich schäme mich dafür.» Der Gutachter diagnostizierte bei ihm eine pädosexuelle Veranlagung mit hoher Rückfallgefahr.
K. war aufgeflogen, weil er seinen USB-Stick bei seiner Firma auf einer Terrasse liegen liess. Am 3. Oktober 2012 wurde er verhaftet, danach sass er rund 14 Monate in U-Haft. Heute geht er jede Woche in die Therapie.
Das Gericht verurteilte K. zu 4½ Gefängnis – wegen sexueller Handlungen mit Kindern, sexueller Nötigung und Pornografie. Der Richter blieb damit nur ein halbes Jahr unter dem Antrag der Anklage. K. habe eine «erhebliche kriminelle Energie» aufgewendet. K. zieht das Urteil weiter.
* Name der Redaktion bekannt
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