Ins Jenseits für 10'000 Stutz

ZÜRICH – Den Sterbezirkus von Dignitas mussten wir in den letzten Wochen mitverfolgen bis zum Abwinken. Aber was das Ganze für den Kunden kostet, war unklar. Jetzt wissen wir es.
Publiziert: 04.12.2007 um 13:54 Uhr
|
Aktualisiert: 03.11.2019 um 12:49 Uhr
10000 harte Schweizerfranken: Diese Summe verlangt Dignitas-Gründer Ludwig A. Minelli von jedem Kunden für eine Sterbebegleitung. Nach Angaben von Minelli höchstpersönlich setzt sich dieses Sümmchen so zusammen: 3000 Franken werden für die Vorbereitung bis hin zum «provisorischen grünen Licht» für die Freitodbegleitung verlangt. Weitere 3000 Franken kostet die effektive Begleitung zum assistierten Selbstmord. 1500 Franken für den Umgang mit den zuständigen Behörden. 500 Franken für den Arzt 2000 Franken für die Gebühren für die Registrierung und die Bestattungskosten, inklusive Kremation.Mitglieder von Dignitas bezahlen eine einmalige Registrierungsgebühr von 200 Franken und einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 80 Franken. Die Sterbebegleitung wird nur Vereinsmitgliedern ermöglicht. Eine Beschränkung auf Schweizerbürger gibt es nicht.Vergleich mit Exit Die Alternative zu Dignitas ist die rein in der Schweiz tätige Organisation Exit. Bei ihr sehen die Kosten so aus: Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt 35 Franken. Die Mitgliedschaft auf Lebenszeit kostet 600 Franken.Bei einer Suizid-Begleitung durch Exit gibt es für ein Mitglied – nach einer Mitgliedschaft von mindestens drei Jahren – keine weiteren Kosten. In allen anderen Fällen wird mindestens der Beitrag auf Lebenszeit in Rechnung gestellt.Aus ethischen Gründen – kein Schnell-Service! – behandelt Exit kurzfristige Gesuche von Nicht- und Neu-Mitgliedern nur noch in Ausnahmefällen. Gesuche aus dem Ausland werden im Prinzip eher abgelehnt. Mitglied werden können alle Schweizerbürger sowie Ausländer mit Wohnsitz in der Schweiz. (AP/snx)
Fehler gefunden? Jetzt melden