In der Stadt ist es ruhiger geworden
So geht Zürich mit den Chaoten um

Während es in Bern regelmässig zu Krawallen kommt, ist es in Zürich ruhiger geworden. «Eine Momentaufnahme», sagt AL-Gemeinderat Walter Angst (55). Trotzdem gibt es drei grosse Unterschiede zwischen den beiden Städten.
Publiziert: 01.03.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:44 Uhr
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Im letzten Herbst drohte die Situation wegen etlicher Lärmklagen beim Koch-Areal zu eskalieren. Seitdem müssen die Besetzer leiser feiern.
Foto: Keystone
Jessica von Duehren

Die Situation in Bern scheint festgefahren. Regelmässig kommt es zwischen Linksautonomen und Polizei zu gewaltsamen Auseinandersetzungen – die Ausschreitungen nach der Räumung der Effingerstrasse 29 sind nur das neuste Beispiel. 

Zürich hatte in den vergangenen Jahrzehnten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Besonders gefürchtet: Die Nachdemos des schwarzen Blocks am 1. Mai. Seit ein paar Jahren bleiben die Gewaltorgien nach der offiziellen Kundgebung aus. Es ist ruhiger geworden, bestätigt der Zürcher AL-Gemeinderat Walter Angst (55). Der Politiker war früher besser bekannt als Mitglied des 1.-Mai-Komitees und befand sich mehr als einmal selbst in Strassenkämpfen.

Stadt- vs. Kantonspolizei

Angst sagt aber auch: «Das sind Momentaufnahmen, die sich jederzeit wieder umkehren können.» Zwischen Zürich und Bern gebe es drei grosse Unterschiede. «Der grösste ist wohl die Stadtpolizei, die in Zürich viel näher dran und enger an den Stadtrat angebunden ist. In Bern gibt es nur eine Kantonspolizei», sagt Angst.

Ausserdem haben die Städte ein unterschiedliches Vorgehen bei der Räumung von besetzten Häusern. In Zürich wird erst geräumt, wenn eine Abbruch- oder Baubewilligung erteilt wurde und klar ist, dass das Gelände in absehbarer Zeit wieder gebraucht wird: «Hier gibt es keine Räumung auf Vorrat.»

Illegale Demos werden in Zürich nicht gestoppt

In Bern ist das anders. Dort wird ein Areal auch geräumt, wenn es noch keine neuen Pläne gibt. «Ich kann nachvollziehen, dass die Leute von der Effingerstrasse nicht verstehen, warum sie nicht bleiben dürfen», sagt der Gemeinderat.

Der dritte Unterschied sei das Vorgehen bei Demonstrationen: «Offenbar hat die Polizei in Bern einen Kessel rund um die Reitschule gebildet. Der Druck im Kessel kann rasch so hoch werden, dass es zu Auseinandersetzungen kommt.» Zum Vergleich: In Zürich werden in der Regel auch nicht bewilligte Demos laufen gelassen. Erst wenn es zu Sachbeschädigungen kommt, werden sie gestoppt.

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Das Zürcher Koch-Areal: Besetzt seit 2013

Vor drei Jahren kaufte die Stadt Zürich das Koch-Areal für rund 70 Millionen Franken der UBS ab. Seither besetzen mehr als 100 Personen das Areal im Zürcher Kreis 9. Mit lauten Partys und Konzerten zogen sie aber den Unmut der Nachbarn auf sich. Gemäss der Stadtpolizei gab es im laufenden Jahr bereits 171 Lärmklagen.

Seit dem 6. Oktober gelten neue Regeln für die Besetzer im Koch-Areal. Bei potenziell lärmintensiven Veranstaltungen muss die Stadt 14 Tage im Voraus informiert werden und die Nachbarn dürfen nicht mit Lärmbelästigungen gestört werden.

Frühestens 2020 sollen auf dem Areal gemeinnützige Wohnungen, Gewerberäume und ein Park entstehen.

Vor drei Jahren kaufte die Stadt Zürich das Koch-Areal für rund 70 Millionen Franken der UBS ab. Seither besetzen mehr als 100 Personen das Areal im Zürcher Kreis 9. Mit lauten Partys und Konzerten zogen sie aber den Unmut der Nachbarn auf sich. Gemäss der Stadtpolizei gab es im laufenden Jahr bereits 171 Lärmklagen.

Seit dem 6. Oktober gelten neue Regeln für die Besetzer im Koch-Areal. Bei potenziell lärmintensiven Veranstaltungen muss die Stadt 14 Tage im Voraus informiert werden und die Nachbarn dürfen nicht mit Lärmbelästigungen gestört werden.

Frühestens 2020 sollen auf dem Areal gemeinnützige Wohnungen, Gewerberäume und ein Park entstehen.

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