In der Schweiz betrog André Eggenschwiler 19 Leute - dann erbte er eine Million
Der Autogauner lebt wieder in Saus und Braus!

André Eggenschwiler legte ahnungslose Leute rein, indem er ihnen einen Autokauf vorlog. Und jetzt ist der Auto-Betrüger auch noch stinkreich. «Er erbte über eine Million Franken von seinem Vater», sagt ein ehemaliger Angestellter.
Publiziert: 21.12.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:07 Uhr
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Vor seiner Verhaftung: André Eggenschwiler mit Waffe.
Foto: Foto: Peter Gerber
Von Ralph Donghi und Adrian Schulthess

André Eggenschwiler (47) aus Härkingen SO ist zurück. Und wie. Der Gauner lebt in Saus und Braus! Eggenschwiler machte im Oktober 2010 Schlagzeilen, als mehrere Opfer BLICK erzählten, wie er sie übers Ohr gehauen habe. Seine Masche: Er gab sich als potenzieller Käufer von Auto-Occasionen aus, ging auf eine Probefahrt und hinterliess als Sicherheit eine Passkopie. Doch weder Kunde noch Auto tauchten je wieder beim Besitzer auf. Der Trick: Eggenschwiler schuf mit seinen feinen Manieren Vertrauen.

Nach Erscheinen des Artikels schrieb er BLICK empört: «Ich bin kein Dieb!» Im selben Monat verhaftete die Polizei den Kokser und Milieu-Klienten. Für zwei Jahre und drei Monate wanderte Eggenschwiler in den Knast. Im Oktober 2012 kam er bedingt frei. Und er kam zu Geld. «Er erbte über eine Million Franken von seinem Vater», sagt Roger Schumacher (44) aus Grellingen BL, ein ehemaliger Angestellter.

Mit dem Geld gründete Eggenschwiler zwei Firmen, kaufte Immo­bilien, Autos, einen Töff und ein Boot. Und er engagierte Roger Schumacher als Chauffeur: «Er hatte einen Grossteil seiner Schulden bezahlt. Deshalb vertraute ich ihm.» Aber: «Als ich drei Löhne nicht erhielt und vergebens bei seinem Treuhänder anrief, kündigte ich.»

Heute ist Schumacher arbeitslos. Besonders schlimm: «Eggenschwiler sackte sogar meine monatliche Kinderzulage von 200 Franken ein.» Eggenschwiler sei immer noch ein Gauner, im Milieu und rase ohne Billett herum. «Wer schiebt ihm endlich den Riegel?», fragt Schumacher.

Der Gerichtspräsident hatte den Autogauner beim Prozess gewarnt: «Wenn das nicht aufhört, müssen Sie am Ende noch mit einer Verwahrung rechnen.» Für BLICK war André Eggenschwiler nicht zu sprechen.

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