Horror-Crash in Viamala-Tunnel

Publiziert: 16.09.2006 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:20 Uhr
CHUR – Rauch und Feuer behinderte die Retter: Bei einem schweren Verkehrsunfall im Viamala-Tunnel auf der A13 starben heute mehrere Menschen.

Gegen 13 Uhr krachten heute im Viamala-Tunnel auf der Autobahn A13 ein Reisebus und ein Personenwagen zusammen. Dabei sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Sechs Verletzte – darunter ein Schwerverletzter – wurden mit Ambulanzen und einem Helikopter in die Spitäler von Thusis und Chur transportiert. Zwei Menschen werden noch vermisst – offenbar handelt es sich um Insassen des Reisecars. Die anderen 21 Passagiere konnten sich in Sicherheit bringen.

Nach der Kollision war ein Feuer ausgebrochen. Der Bus und der Personenwagen brannten total aus. Am Unfall beteiligt war auch ein weiterer Personenwagen. Zum Unglückszeitpunkt hielten sich mindestens vier weitere Fahrzeuge, darunter zwei Sattelschlepper, im Tunnel auf.

In dem in den Unfall verwickelten Car befand sich die 1.-Liga-Mannschaft des GDT Bellinzona auf dem Weg zu einem Match nach Uzwil (SG).

Ein Betreuer der Eishockey-Mannschaft schilderte den Unfallhergang wie folgt: Der korrekt in Richtung Norden fahrende Bus sei frontal mit einem entgegenkommenden Personenwagen zusammengestossen. Dieses Auto sei möglicherweise einem auf der Fahrbahn liegenden Gegenstand ausgewichen oder habe selber etwas verloren, möglicherweise ein Rad.

Der Car sei danach seitlich an die Tunnelmauer geprallt und während rund 30 Metern der Mauer entlang weitergeschlittert. Dabei sei das Feuer ausgebrochen. Danach seien die Insassen aus dem Fahrzeug gesprungen und zum Nordportal des Tunnels gerannt. Er selber habe während der Flucht aus dem Tunnel vier bis fünf Explosionen gehört, sagte der Betreuer.

Die Bergungsarbeiten wurden durch den Rauch behindert. Die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) schickte einen Helikopter an den Unglücksort. Neben den Rettungskräften stand auch ein Care Team am Unglücksort im Einsatz.

Der Unfallhergang ist laut Polizei nach wie vor unklar. Bekannt ist, dass drei der sechs Toten ausserhalb ihrer Fahrzeuge auf der Fahrbahn aufgefunden wurden. Zwei weitere Opfer lagen in einem Auto. Und das sechste Opfer starb am Südportal des Tunnels, kurz nachdem es mit einer weiteren Person das Freie erreicht hatte.

Die San-Bernardino-Autobahn wurde vorübergehend in beiden Richtungen für den Verkehr gesperrt. Der Viamala-Tunnel liegt auf dem Gemeindegebiet von Zillis und ist laut Angaben des Bundesamts für Strassen 742 Meter lang. Der Tunnel wurde im Dezember 1967 in Betrieb genommen.

Das bisher folgenschwerste Unglück in einem Schweizer Autobahntunnel geht auf den 24. Oktober 2001 zurück, als im Gotthardstrassentunnel nach dem Zusammenstoss zweier Lastwagen bei einer Brandkatastrophe elf Menschen ums Leben gekommen waren.

Viamala-Tunnel soll sicher sein
Der Viamala-Tunnel der Autobahn A13 weist laut Behörden des Kantons Graubündens grundsätzlich keine Sicherheitslücken auf. Kantonsingenieur Heinz Dicht sagte, seit der Brandkatastrophe im Gotthardtunnel seien eine Reihe von Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit getroffen worden. Unter anderem wurde eine Brandmeldeanlage installiert, die beim Unglück vom Samstag offenbar schnell und gut funktioniert hat.

Nur über einen Fluchtstollen verfügt der 742 Meter lange Tunnel nicht. Der Bau eines solchen Stollens ist auch nicht vorgesehen. Als einzige zusätzliche Massnahme sei die Installation von Leitleuchten geplant, erklärte Dicht. Dieser Auftrag sei kürzlich ausgeschrieben worden.

Dass es in dem Tunnel schon wiederholt zu Unfällen kam, führt der Kantonsingenieur vor allem auf den Gegenverkehr zurück. Zudem habe der Tunnel eine Steigung von einigen Prozenten und eine leichte S-Form.
Der Viamala-Tunnel der Autobahn A13 weist laut Behörden des Kantons Graubündens grundsätzlich keine Sicherheitslücken auf. Kantonsingenieur Heinz Dicht sagte, seit der Brandkatastrophe im Gotthardtunnel seien eine Reihe von Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit getroffen worden. Unter anderem wurde eine Brandmeldeanlage installiert, die beim Unglück vom Samstag offenbar schnell und gut funktioniert hat.

Nur über einen Fluchtstollen verfügt der 742 Meter lange Tunnel nicht. Der Bau eines solchen Stollens ist auch nicht vorgesehen. Als einzige zusätzliche Massnahme sei die Installation von Leitleuchten geplant, erklärte Dicht. Dieser Auftrag sei kürzlich ausgeschrieben worden.

Dass es in dem Tunnel schon wiederholt zu Unfällen kam, führt der Kantonsingenieur vor allem auf den Gegenverkehr zurück. Zudem habe der Tunnel eine Steigung von einigen Prozenten und eine leichte S-Form.
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