Über drei Jahre lang lebten die Huwilers in Neuschottland, Kanada. Dann der Schock: Mutter Judit, Vater Daniel und die Kinder Daniel Jr. (14) und Thomas (11) sollten am 24. Februar ihr Zuhause für immer verlassen: Ausschaffung!
Sie fühle sich von den kanadischen Behörden im Stich gelassen, sagt die verzweifelte Mutter zum «Chronicle Herald».
Jetzt gibt es Hoffnung für den Schweizer Vater, seine ungarische Frau und die zwei Buben. Die Behörden haben die Ausschaffung auf den 10. März verschoben. Weil die Familie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit ging, geht die Einwanderungsbehörde noch einmal über die Bücher.
«Wir sind so dankbar»
Mehr als 50 Freunde und Sympathisanten sind am Samstag durch ihren Wohnort Bridgewater marschiert und demonstrierten für ein Bleiberecht der vierköpfigen Familie. Auf Schildern schrieben sie: «Hupt für die Huwilers!» und «Mr. Trudeau, diese Familie und unsere Gemeinschaft braucht ihre Hilfe!» Mit einer Petition wollen sie Premierminister Justin Trudeau und die Einwanderungsbehörde umstimmen, damit die Familie in ihrem Zuhause bleiben darf.
Mutter Judit ist überwältigt ob so viel Solidarität. «Wir sind so dankbar», sagt sie dem «Chronicle Herald». «Wir haben eine wirklich schlimme Zeit hinter uns. Jetzt hoffen wir das Beste.»
Daniels ganze Familie lebt in Kanada
Judits Freundin und Mentorin ihres Gemeinschaftszentrums kritisiert: «Ständig wird gesagt, wir brauchen mehr Immigration ... und dann wollen wir eine Familie ausschaffen, die komplett integriert ist.» Die Aufschiebung sei ein Lichtblick am Horizont: «Es gibt uns allen die Hoffnung, dass die Behörden den Fall noch einmal genau unter die Lupe nehmen.»
Familie Huwiler kam 2013 nach Kanada. Sie zog in die Nähe von Daniels Eltern. Diese waren vor 20 Jahren mit seinen acht Geschwistern ausgewandert. Weil Daniel damals zu alt war, blieb er zurück in der Schweiz.
Huwilers reisten mit einem Besucher-Visum ein und versuchten fortan verzweifelt eine Aufenthaltsbewilligung zu erhalten. Bis anhin ohne Erfolg. Trotz der Hilfe von drei Anwälten und 40 Briefen von Freunden und Bekannten. (meg)