Roland Düsel (41), Chef der Geo-Höhenarbeit AG, hat gelitten: «Der Schaden hat uns das Herz zerrissen.» Und er ist nicht ganz zufrieden: «Wir hätten die Fahne lieber als Ganzes heruntergeholt.» Er und seine Mitarbeiter hatten alles versucht, um die grösste Schweizerfahne der Welt am Säntis zu retten. Sie war am 31. Juli während eines heftigen Gewitters gerissen – ausgerechnet am Abend vor dem Nationalfeiertag.
Zu dritt machten sich die Höhenarbeiter frühmorgens am 1. August auf, um den Riss im 80 mal 80 Meter grossen Stoff zu reparieren. Patriotische Fronarbeit, 400 Meter über Boden!
Mit der Säntisbahn fuhren die Männer zur ersten Stütze. «Dort kletterten wir etwa zwanzig Meter die Felswand bis zur Fahne hinunter», sagt Düsel. Ihm war sofort klar, dass der Schaden gross ist. «Der Riss sah nicht gut aus. Die Befestigungen, die normalerweise 800 Kilo aushalten, waren herausgerissen. Rund dreissig Stück. Der Wind muss eine extreme Kraft gehabt haben.»
Trotz der schwierigen Bedingungen und Nebel machten sich Roland Düsel und seine Mannen an die Arbeit. Trotz der ständigen Gefahr eines Steinschlags. «Wir seilten uns dem Riss entlang ab und fixierten das Loch mit einer Reepschnur.»
Vier Stunden lang kämpften sie tapfer in der Wand. «Wir wollten unbedingt, dass die Fahne am 1. August hält. Das war es wert», sagt Düsel. Die Höhenarbeiter wussten, dass die Fahne nur provisorisch geflickt ist. Bis um 16 Uhr hielt der Riss tatsächlich. Dann kam ein gewaltiger Windstoss und zerriss die Flagge erneut.
Am 2. August dann holten 22 Spezialisten die gut 700 Kilo schwere Fahne herunter. «Dazu mussten wir sie halbieren», sagt Düsel. Sie schnitten das letzte Stück auseinander und rollten die beiden Hälften von unten her auf. Das sei, wie wenn man einen 60-Kilo-Sack Kartoffeln an den Beinen den Fels hinauf trage. Jeder der Höhenarbeiter hatte zusätzlich 200 Meter Seil dabei. Neun Stunden dauerte der schweisstreibende Chrampf im Fels, dann endlich waren die zwei Fahnenteile abmontiert.
Mit einem Kettenzug wurde das lädierte Schweizerkreuz schliesslich vom Säntis zur Bahnstation gebracht. Heute wird die Flagge in Urnäsch AR auf einem Fussballfeld ausgelegt. «Wir müssen schauen, wie die Schäden aussehen», sagt Bruno Vattioni (59), Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn. «Natürlich werden wir alles versuchen, um die Fahne im nächsten Jahr wieder montieren zu können.» Der Hersteller, Heinz Höhener (62), Direktor der Heimgartner Fahnen AG, ist sich sicher: «Wenn die Wetterbedingungen stimmen, wird sie nächstes Jahr wieder hängen. Wir werden das Problem lösen und die Fahne flicken.» Und zwar so, dass sie hält.
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Hundwil AR – Kritiker sind bei einem solch spektakulären Schaden jeweils schnell zur Stelle. «Hätte ich sie gemacht, hätte sie gehalten!», sagt Fahnenhersteller Werner Schönwald. Wenn eine solche Fahne ein kleines Gewitter nicht aushalte, habe man einen Fehler gemacht, meint der Thurgauer. Der Hersteller, Heinz Höhener von der Heimgartner Fahnen AG, widerspricht: «Das war ein sehr heftiges Gewitter. Wir haben das richtige Material gewählt, Reisstests gemacht – und Schweizer Produkte verwendet.» Gegen Naturgewalten könne man einfach nichts machen.
Hundwil AR – Kritiker sind bei einem solch spektakulären Schaden jeweils schnell zur Stelle. «Hätte ich sie gemacht, hätte sie gehalten!», sagt Fahnenhersteller Werner Schönwald. Wenn eine solche Fahne ein kleines Gewitter nicht aushalte, habe man einen Fehler gemacht, meint der Thurgauer. Der Hersteller, Heinz Höhener von der Heimgartner Fahnen AG, widerspricht: «Das war ein sehr heftiges Gewitter. Wir haben das richtige Material gewählt, Reisstests gemacht – und Schweizer Produkte verwendet.» Gegen Naturgewalten könne man einfach nichts machen.