Höchster Schweizer Badmeister will Handy-Verbot für Eltern
«Es geht um Kinderleben»

Statt sich um ihren Nachwuchs zu kümmern, starren viele Eltern in ihr Handy. Das sei extrem gefährlich, sagt der Präsident des Schweizerischen Badmeister-Verbandes Michel Kunz.
Publiziert: 03.06.2017 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:40 Uhr
Leute erfrischen sich in der Badeanstalt in Mendrisio (Archivbild).
Foto: GABRIELE PUTZU
Michel Kunz ist der Präsident des Schweizer Badmeister-Verbandes.

Handys als Konkurrenz fürs Kind: In der Badi kann es für den Nachwuchs lebensgefährlich werden, wenn die Eltern statt auf ihre Kinder, ins Smartphone schauen. «Viele Mütter oder Väter sind in der Badi derart in ihr Handy vertieft, dass sie ihre Aufsichtspflicht nicht mehr wahrnehmen können», sagt Michel Kunz, der Präsident des Schweizerischen Badmeister-Verbandes zur Zeitung «Schweiz am Wochenende». Sie würden zwar physisch in der Nähe des Nachwuchs sein, aber kaum etwas von diesem mitbekommen. 

Schnelle Reaktion ist ausschlaggebend

«Beinahe täglich muss ich Mütter oder auch Väter darauf aufmerksam machen und ab und zu Kinder aus dem Wasser ziehen», sagt Kunz. «Eigentlich müsste man ein Handyverbot zumindest prüfen, denn es geht um Kinderleben.» Das Phänomen kenne er auch aus anderen Freibädern. 

Eine schnelle Reaktion ist in Unfallsituationen ausschlaggebend: «Kinder fallen meistens auf den Vorderkopf und können innerhalb von 20 Sekunden ertrinken», sagt Philipp Binaghi der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG). «Da verstehe ich, dass Badmeister ungehalten sind und am liebsten ein Handyverbot in der Badi hätten.» 

Trotzdem bleiben Handy-Eltern bislang verschont – der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) sei die Problematik zwar bekannt, ein Verbot fordere sie jedoch nicht. (kra)

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