Hilfe für abgeschnittenes Urner Bergdorf
Luftbrücke der Armee für Bristen

Die Schweizer Armee hilft ab heute Mittwoch mit Helikoptern bei der Versorgung von Bristen UR. Das Dorf in der Nähe von Amsteg ist seit dem Erdrutsch von letztem Sonntag von der Umwelt abgeschnitten.
Publiziert: 08.03.2017 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:10 Uhr
Heute Nachmittag fliegt der erste Heli: Die Armee versorgt Bristen mit Gütern des täglichen Bedarfs.
Foto: Keystone

Am späten Sonntagabend war ein Teil der Strasse, die Bristen mit Amsteg verbindet, abgerutscht. Rund 450 Bewohner des Bergdorfs wurden von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Strasse dürfte während Wochen gesperrt bleiben. Bristen war zeitweise nur zu Fuss erreichbar, teilte die Baudirektion am Dienstag mit.

Nun will auch der Bund dem verschütteten Bergdorf helfen: Helikopter der Schweizer Armee sollen zwischen Amsteg und Bristen fliegen und das Dorf im vorderen Maderanertal mit Gütern des täglichen Bedarfes versorgen, heisst es in einer Mitteilung des VBS.

Uri bat den Bund um Hilfe

Ein entsprechendes Unterstützungsgesuch der Sicherheitsdirektion des Kantons Uri wurde vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bewilligt.

Der erste Lufttransport soll - geeignete Wetterbedingungen vorausgesetzt - heute Mittwochnachmittag erfolgen. Das Dorf Bristen mit seinen rund 450 Einwohnern ist für motorisierten Verkehr nicht mehr erreichbar, seitdem am Sonntag, 5. März 2017, ein Erdrutsch einen rund zehn Meter langen Abschnitt der Strasse nach Amsteg verschüttet hat. Der Katastrophenhilfeeinsatz der Armee dauert maximal drei Wochen.

Kinder müssen wieder in die Schule

Dank trockener Witterung begannen am Dienstag erste Sicherungsarbeiten im Gelände. Im oberen Teil der Strasse wurden Fels geräumt und freistehende Belagsstücke entfernt. Heute Mittwoch soll die Abbruchstelle mit Spritzbeton gesichert werden. Die dazu notwendigen Geräte wie ein Betonsilo und ein Kompressor wurden bereits ins Schadengebiet transportiert.

Nach den Sicherungsarbeiten soll der Abtransport der Schuttmassen auf dem unteren Teil der Strasse beginnen. Erst danach ist klar, welchen Schaden der Erdrutsch am Sonntag an der Bristenstrasse anrichtete.

Die Primarschule Bristen, in der 32 Kinder unterrichtet werden, nahm am Dienstag den Unterricht wieder auf. Die Oberstufenschüler, die in Silenen zur Schule gehen, hatten noch einen Tag schulfrei.

Notverbindung in Planung

Bis die Strasse wieder in Betrieb genommen wird, soll eine Notverbindung in das auf 770 Meter über Meer gelegene Bristen geschaffen werden. Eine Option ist die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Standseilbahn des Kraftwerkes Amsteg. Diese war bereits 2003 benutzt worden, als die Strassenverbindung ebenfalls längere Zeit unterbrochen gewesen war.

Die Abbruchstelle habe sich am Dienstagmorgen unverändert präsentiert, teilte die Baudirektion mit. Das Erdbeben vom Montagabend, das in Uri deutlich zu spüren gewesen sei, habe zu keinen zusätzlichen Abbrüchen geführt. Ziel sei es nun, die Abbruchstelle zu sichern und zu verhindern, dass zusätzliches Wasser in die Schadensstelle eindringe. (SDA)

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