Hühner, Rinder und Hirsche. Helmut Kiechler (59) und seine Frau Karolin Wirthner (52) haben sich mit dem Weiler Ammern in Blitzingen VS ein Kleinod erschaffen. Das Paar kümmert sich liebevoll um die Tiere, hegt und pflegt den Obst- und Gemüse-Anbau. Der ehemalige Alpsenn produziert sogar seinen eigenen Käse.
Eigentlich perfekt. Doch das Idyll wird durch rücksichtslose Wintersportler getrübt. «Sie platzen einfach herein, stören und verschrecken die Tiere», sagt der Landwirt zu BLICK.
Dabei liegt der Weiler samt Rothirschgehege in einer Wildruhezone. Schilder weisen daraufhin, die markierten Routen nicht zu verlassen. Trotzdem verirren sich immer wieder Skitourengänger auf das Gelände. Nicht immer geht das gut aus. Schon vier Tiere verloren deswegen ihr Leben. Zuletzt am Samstag.
«Der Wildhut sind die Hände gebunden»
Kiechler stand da im Gehege, als ein Tourenskifahrer auftauchte und die Tiere scheu machte. Sie rannten wild durcheinander – und mitten drin der Walliser. Während er Glück hatte und nicht von den Hufen getroffen wurde, blieb ein Kalb mit gebrochenem Rückgrat am Boden liegen. Der Landwirt musste seine Waffe nehmen und das Tier von seinem Leid erlösen, wie der «Walliser Bote» berichtet. Danach brachte er das Kalb per Skibob ins Tal zu einem Metzger in Blitzingen.
Er habe schon erlebt, dass manche Wintersportler sich nicht einmal von Zäunen davon abhalten lassen, durchs Gehege zu sausen. So ein Verhalten macht Kiechler wütend – und wie! Besonders, weil die Wintersportler keine Konsequenzen befürchten müssen. «Die Rücksichtslosen lassen sich nicht von Tafeln aufhalten. Die Wildhut kennt das Problem, ihr sind aber die Hände gebunden. Es fehlt die gesetzliche Grundlage, um Bussen auszusprechen. Hier müsste sich dringend etwas ändern», sagt er zum «Walliser Boten».
«Für 50 Franken ändert sich das nicht»
So schlimm wie jetzt sei es noch nie gewesen. Der Landwirt glaubt, dass dies an Corona liegt. Kiechler zu BLICK: «Die Leute wollen raus in die Natur. Es gibt ja sonst nicht viel, was man machen kann. Das ist ja schön, aber dann bitte auch mit Respekt.»
Damit sich etwas ändert, müsste es Bussen geben – und zwar saftige. «Am liebsten 1000 Franken. Bei 50 Franken ändert sich das nicht», ist sich der Walliser sicher. Der Bauer weiss, dass viele Wintersportler auf die Tiere Rücksicht nehmen. «Die meisten sind sicher anständig. Aber die paar Ignoranten reichen schon aus, um die Tiere zu stören und scheu zu machen. Das muss aufhören!»
Am besten nackt auf die Piste schicken
Es wäre Kiechler am liebsten, wenn die Übeltäter nicht nur mit einer Busse bestraft würden. «Die Tourengänger sollten sich nackt ausziehen und dann so nochmal ab auf die Piste geschickt werden. Dann fahren die nur einmal durch eine Wildruhezone», sagt er und lacht. «Das meine ich natürlich nicht ganz so ernst.»
Und trotzdem: Es müsse sich etwas ändern. Denn die Tiere bräuchten einen Rückzugsort. «Am besten wären es, wenn es Gebiete gibt, die ganz für Wintersportler gesperrt sind.» Das und empfindliche Bussen. Dann hätte Kiechler ganz seinen Frieden in seinem Weiler. Er und die Tiere.
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