Im Rahmen von Kontrollflügen entdeckten Felssicherungsspezialisten diesen Sommer einen 800 Kubikmeter grossen Felsbrocken im Gebirge über Herbriggen VS im Nikolaital. Ein Abgleich mit früheren Fotoaufnahmen hat danach ergeben, dass sich der Block in den vergangenen Jahren bedrohlich stark verschoben hatte.
Mit Stahlseilen gegen die Rutschung
In den letzten 17 Jahren bewegte sich der Gesteinsbrocken ganze drei Meter Richtung Tal, wie Studien der Universität Fribourg bestätigen. «Die Gefahr war akut und wir mussten sofort handeln», sagt Geologe Eric Pointner zum «Walliser Boten».
Als erste Massnahme wurde unter dem knapp zehn Meter hohen Felsen ein Betonfundament errichtet. Mit Stahlseilen wurden die Gesteinsmassen zudem gegen den Druck der Rutschung an der steilen Felsflanke abgesichert. «Seit das Fundament fertiggestellt wurde, haben wir keine Bewegungen mehr festgestellt», sagt Pointner.
Evakuierung des Dorfes nicht auszuschliessen
Die exponierte Lage auf 2570 Metern über Meer und schwierige Wetterbedingungen hatten die Sicherungsarbeiten erschwert. Ob die Gefahr eines Felssturzes nun aber definitv gebannt ist, können die Experten nicht sagen. Bis im kommenden Frühling sollen Messungen eine umfassende Gefahrenkarte ergeben.
«Im schlimmsten Fall muss man den Grossblock sprengen», erklärt Pointner. Für diese Massnahme wäre eine Evakuierung des Dorfes unausweichlich. (cat)