Hansjürg M. (†54) beim Lawinensprengen getötet
Schuss im Rak-Rohr löst sich zu früh

Skigebiet Madrisa Klosters: Kurz vor Weihnachten gibts endlich den grossen Schnee. Aber jetzt müssen die Pisten lawinensicher gemacht werden. Dabei passiert der tödliche Unfall.
Publiziert: 23.12.2011 um 23:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:37 Uhr
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Skigebiet Madrisa ob Klosters GR: An der Bergstation des Skilifts passierte das Unglück.
Foto: Foto: Jabob Jägli-Schmelz
Von Gabriela Battaglia, Roland Gamp

Skigebiet Madrisa Klosters GR: Am Tag vor der Eröffnung will der Bündner Hansjürg M.* († 54) die Pisten mit einem Kollegen lawinensicher machen. In den letzten drei Tagen fiel hier im Prättigau über ein Meter Neuschnee (Blick.ch berichtete).

Die Männer sind gestern Morgen bei der Bergstation Schaffürggli an der Arbeit. Hansjürg M. ist der Lader des Zweierteams: Er schraubt das Rak-Rohr auf die Lafette, lädt es mit einer Hohlpanzerrakete 89. Die Patrouilleure verwenden das Raketen-Rohr 80 der Schweizer Armee. Das Rak-Rohr sitzt fest in der Lafette. Als alles für den Schuss bereit ist, entsichert Hansjürg M. die Waffe.

Doch in diesem Augenblick löst sich der Schuss – zu früh. Hansjürg M. steht noch hinter der Lafette. Die Zündhülse – ein 10 cm langes und 1 cm dickes Aluminium-Röhrchen – und Splitter der Antriebsabdeckung schiessen nach hinten.

Hansjürg M. stirbt noch am Unfallort

Der Bündner hat keine Chance: Der heftige Rückstoss und die Splitter der Rakete verletzen Hansjürg M. tödlich. Er stirbt noch vor Ort. Seine Kollegen sind erschüttert. «Wir sind wie eine Familie», sagt Hacher Bernet (44), Geschäftsführer der Klosters-Madrisa Bergbahnen AG. «Man konnte ihm blind vertrauen, er war absolut zuverlässig.» Neben Hansjürg M. arbeiten noch vier Patrouilleure für die Sicherheit der Skifahrer auf der Madrisa.

«Er hinterlässt eine grosse Lücke, wir sind alle sehr traurig», sagt Bernet und kämpft mit den Tränen. Seit 2003 war Hansjürg M. als ausgebildeter Patrouilleur im Familien-Skigebiet in Klosters tätig. Der Vater von drei erwachsenen Kindern arbeitete früher als Bauer, war ausgebildeter Handwerker.

Im Sommer 2009 wurde das Madrisa-Land eröffnet, der grösste Familien-Erlebnispark der Schweiz. Hansjürg M. war massgeblich am Bau beteiligt. «Das Madrisa-Land war so etwas wie sein Baby», erklärt Bernet. «Er steckte sein ganzes Herzblut hinein. Er konnte auch sehr gut mit Kindern umgehen. Im Sommer zeigte er den Besucherfamilien, wie man Käse herstellt.» «Wir wollten im Madrisa-Land eigentlich noch sechs zusätzliche Holzhütten bauen», sagt Bernet. «Ich weiss nicht, wer das nun machen soll.»

* Name der Redaktion bekannt

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