Diese Untersuchung dürfte länger dauern. Nach wie vor ist unklar, wer von den drei Burschen schuld ist, dass einer von ihnen im Gubrist-Tunnel aus der Beifahrertür auf die A1 stürzte und sich schwer verletzte. Fakt ist: Die Kumpels flüchteten und konnten später verhaftet werden.
Bisher haben sich nur Angehörige des mutmasslichen Lenkers B. B.* (22) aus dem Kanton Solothurn zu Wort gemeldet. Jetzt konnte BLICK im Kanton Bern auch mit den Familien von Mitfahrer A. B.* (22) und Opfer G. B.* (23) sprechen. Auch sie sagen, dass die drei wohl zu viel getrunken hätten. Und dass meistens B. B. fuhr, weil er selten Alkohol trinke. Darüber, was sich im Auto abgespielt hat, ähneln sich die Vermutungen. Die Familie von B. B. sagt, dass er kaum vom Steuer aus den Kumpel aus dem Auto habe werfen können.
Die Schwester (24) von A. B. ist ebenfalls sicher, dass ihr Bruder das Opfer nicht aus dem Auto warf: «Unvorstellbar!» Sogar die Mutter (49) des Opfers glaubt: «Das war Spass oder ein Unfall. Streit? Kaum!» Wie geht es ihrem Sohn? «Es ist ein Wunder, dass er noch lebt. Er sieht im Gesicht schlimm aus, hat aber nichts gebrochen.» Er sei nicht mehr auf der Intensivstation. Die Erinnerung? «Er sagt, er wisse nicht, was passiert ist. Er könne sich nicht vorstellen, dass einer ihn aus dem Auto warf.» Die Familien sind sich einig: Dass die beiden Kumpels einfach weiterfuhren und G. B. liegen liessen, «war ein Fehler».
Den bekommen B. B. und A. B. nun zu spüren. Der Haftrichter hat maximal drei Monate U-Haft angeordnet. Das Strafverfahren läuft wegen versuchter Tötung. Opfer G. B. kann bald heim. BLICK weiss: Der schwarze BMW, in dem er mit seinen Kumpels fuhr, steht wieder bereit. Er ist auf seine Mutter eingelöst.
* Namen der Redaktion bekannt