Gruppe Wolf enttäuscht
«Ohne Abschüsse hätten wir heute 200 Wölfe»

Seit der Wolf zurück in der Schweiz ist, haben Jäger zahlreiche Tiere abgeschossen. Für die Gruppe Wolf Schweiz ist klar: Hätte der Mensch diese Tiere verschont, wäre die Wolfspopulation in der Schweiz heute acht mal grösser.
Publiziert: 24.02.2015 um 14:03 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:59 Uhr
1/6
Geblitzt! Das Calanda- Rudel tappt nachts auf einem Waldweg in die Fotofalle. Es könnten acht bis zehn Wölfe sein. Exakte Angaben sind nicht möglich, weil die Tiere ein riesiges Gebiet durchstreifen.
Foto: AJF Graubünden

Vor 20 Jahren ist der Wolf in die Schweiz zurückgekehrt. Doch für die Gruppe Wolf Schweiz gibt es keinen Grund zu feiern. Im Gegenteil: Die Wolf-Freunde schlagen Alarm!

«Es gibt heute nur rund 25 Wölfe in der Schweiz, und bloss auf einem einzigen Prozent der Landesfläche pflanzen sie sich fort», kritisiert die Gruppe in einer Medienmitteilung. Die Wolfspopulation in den Alpen wachse nur zwischen 10 bis 15 Prozent pro Jahr, deutlich langsamer als biologisch zu erwarten wäre.

Für die Gruppe ist klar: Schuld daran ist der Mensch! Genauer gesagt: die lockere Abschusspolitik. «Ohne die zahlreichen Abschüsse hätten wir heute etwa 200 Wölfe in der Schweiz», schätzt David Gerke, Präsident der Gruppe zu Blick.ch.

Sowohl Frankreich wie auch die Schweiz würden regelmässig Wölfe zum Abschuss freigeben. In den beiden Ländern sowie in Italien sei zudem die Wilderei verbreitet. Der Wolfsbestand sei damit faktisch reguliert. Angesichts dieser Tatsache sei das Drängen der Schweizer Politik nach einer Regulierung des Wolfsbestandes unverständlich. (vsc)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?