Grüsel-Lehrer Oliver A. (39) aus Gretzenbach SO verging sich jahrelang an Buben
Nach der Nachhilfe gabs Bier und Sex

Oliver A. soll sich an drei minderjährigen Buben vergangen haben. Jetzt steht er vor Gericht. 51 sexuelle Handlungen hat er zugegeben.
Publiziert: 18.03.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:30 Uhr
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Oliver A. beim Gang ins Amtsgericht in Olten. Der ehemalige Primarlehrer aus Gretzenbach soll sich zwischen 2005 und 2009 an drei minderjährigen Buben vergangen haben – ausserhalb der Schule. Heute arbeitet er in einem Büro.
Foto: Peter Gerber
Von Ralph Donghi

Die Hand vor dem Gesicht, die Wollmütze tief heruntergezogen. So kam Oliver A.* (39) gestern ins Amtsgericht Olten SO. Der ehemalige Primarlehrer aus Gretzenbach SO soll sich an drei minderjährigen Buben vergangen haben.

Zwischen 2005 und 2009 soll er in seiner Freizeit nach Oberentfelden AG gefahren sein. Im Hallenbad suchte er in den Wintermonaten nach Opfern.

«Er machte komische Sprünge auf dem Ein-Meter-Brett und sprach mich an», erzählt ein Opfer (damals 14). Der Lehrer gewinnt das Vertrauen des Buben, fährt ihn nach weiteren Schwimm-Treffen auch mal heim.

Als er erfährt, dass der Schüler Probleme in Französisch hat, bietet er ihm Nachhilfe an. Zu Hause! «Ich wusste nicht, dass er homosexuell ist», so das Opfer.

Die erste Nachhilfestunde verläuft normal. Die zweite nicht. «Er gab mir Bier und fing an, mich am Oberschenkel zu streicheln», berichtet das Opfer vor Gericht. «Ich hatte Angst, war eingeschüchtert.»

Laut Anklage kommt es zur gegenseitigen Befriedigung. Auch zwei Brüder (damals 13 und 14) hatte sich Oliver A. im Hallenbad ausgesucht. Der Jüngere verlässt gestern weinend den Gerichtssaal.

Mit beiden soll der Lehrer Pornos geschaut und sexuelle Handlungen vorgenommen haben. Dafür soll Oliver A. auch mal 60 Franken bezahlt haben.

«Es hat mich gereizt»

Vor Gericht gibt er rund 51-mal sexuelle Handlungen mit den drei Buben zu. «Ich war noch nicht so erfahren. Es hat mich gereizt und mir gefallen», sagt er lapidar.

Ab und an grinst er bei den Ausführungen seiner Opfer und sagt weiter: «Sie waren jung und hübsch. Ich habe gedacht, dass es ihnen auch gefällt.» Der Gerichtspräsident spricht von Grenzüberschreitung und Manipulation. «Zwei Buben im Schlafzimmer? Sie hinterlassen den Eindruck, geplant und gezielt gehandelt zu haben, um die eigenen Gelüste zu befriedigen.»

Oliver A., der heute als Büroangestellter arbeitet, sagt dazu: «So ein Triebmonster bin ich nicht.» Das Urteil fällt am 27. März.

* Name der Redaktion bekannt

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