Aus keinem anderen Land sind in den vergangenen Jahren mehr Menschen in die Schweiz gekommen als aus Italien. Ende 2015 lag ihre Nettozuwanderung bei 11'000 Personen, wie die «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf offizielle Zahlen berichtet.
Laut der Zeitung stellen Italienerinnen und Italiener mit rund 315'000 Personen mittlerweile sogar die grösste ausländische Bevölkerungsgruppe in der Schweiz. Das zweitgrösste Wachstum haben die Franzosen, während die Zahl der Deutschen eher abnimmt. Sie wandern wegen der guten Wirtschaftslage in Deutschland eher wieder zurück.
Die Italiener bildeten schon einmal die grösste Ausländergemeinschaft in der Schweiz. Früher waren es allerdings vor allem Bauarbeiter, die in die Schweiz kamen.
Führungskräfte statt Bauarbeiter
Die Italiener, die heute kommen, haben jedoch oft ein Studium absolviert und gehören zu Italiens Elite. Sie finden häufig Jobs mit Führungsfunktion. Dass sie hierher kommen, hängt mit der schwierigen Arbeitsmarktsituation in Italien zusammen, wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt.
«Die italienischen Zuwanderer von heute sind zwischen 20 und 45 Jahre alt, studiert und wollen in der Schweiz Karriere machen», sagt Gianni D’Amato, Professor für Migration an der Universität Neuenburg. «Sie verdienen fünf bis zehn Prozent mehr, als jene Italiener, die vor 2009 in die Schweiz eingewandert sind.»