Grippe-Infektionswelle auf dem Vormarsch
Hühnersuppe statt Tamiflu

Die Grippe-Saison steht vor der Tür. Der Masterplan des Bundesamts für Gesundheit gegen die Grippeviren ist die Impfung. Ist die Grippe bereits da, kann eine warme Hühnersuppe helfen.
Publiziert: 19.11.2017 um 14:23 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:50 Uhr
So entkommst du der Grippe
2:05
Ohne sich impfen zu lassen:So entkommst du der Grippe
Fibo Deutsch

«Hände weg!» und «Hühnersuppe». Beide Tipps sind wichtig im Kampf gegen die Grippe. Experten sagen den Höhepunkt der Infektionswelle für Ende Dezember oder Anfang Januar voraus.

Für die Impfung, das sicherste Mittel gegen Grippe, ist es jetzt deshalb noch nicht zu spät. Arzt und Apotheken bieten sie an. Aber vor dem Piks drücken sich 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Jedes Jahr zählt die Statistik rund 200'000 Grippefälle, 1500 davon mit Todesfolge. Unverständlich ist die tiefe Impfrate vor allem beim Personal in Spitälern und Altersheimen, wo das Risiko einer Übertragung der Viren auf Patienten vermindert werden könnte.

Umso wichtiger sind vorbeugende Massnahmen gegen die Ansteckung mit den Viren. Sie sind nur wenige Tausendstel Millimeter gross. Sie befallen via Tröpfchen Schleimhautzellen in der Nase, in den Augen oder im Mund. Verbreitet werden die Viren durch Niesen, Husten und vor allem durch Kontakte. Viren können zwei Tage lang auf allen Oberflächen überleben. Deshalb: Hände weg so oft wie möglich von Haltestangen im Tram, von Türklinken im WC. Wichtig: oft Hände waschen und am besten desinfizieren. Oder im Winter Handschuhe tragen. Verzichten Sie in der Grippesaison darauf, sich beim Grüssen die Hand zu geben. Der Handschlag ist einer der häufigsten Übertragungswege.

Nicht jede Erkältung ist gleich eine Grippe. Eine Grippe beginnt rasant, eine Erkältung langsam. Kopf-, Gliederschmerzen und Fieber über 38 Grad sind typische Grippe-Anzeichen.

Medikamente zur Symptombekämpfung

Zur direkten Bekämpfung der Viren gibt es seit ein paar Jahren das Medikament Tamiflu und ähnliche Mittel. Tamiflu tötet die Viren nicht ab, sondern stoppt ihre Verbreitung. Das Medikament nützt deshalb nur, wenn es möglichst rasch nach der Ansteckung eingenommen wird. Der Nutzen ist umstritten: Die Nebenwirkungen – Kopfweh und Magenbeschwerden – sind oft grösser als die Wirkung selbst. Es bleibt die Symptombekämpfung mit den bekannten Medikamenten gegen Schmerzen und Fieber auf der Basis von Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (Aspirin). Lindernd sind auch Lutschtabletten gegen Halsweh, Hustensirup, generell viel Flüssigkeit und Kräutertees, die Reizhusten dämpfen und Schleim lösen. Nostalgisch sind Essigsocken (ein Teil Apfelessig, fünf Teile Wasser) bei Fieber. Die feuchten Socken leiten durch Verdunstungskälte Hitze aus dem Körper ab.

Besondere Inhaltsstoffe der Hühnersuppe

Eine ganz besondere Waffe gegen die Viren ist eine frisch zubereitete, wärmende Hühnersuppe. Amerikanische Wissenschaftler haben bereits um die Jahrhundertwende die Kräfte in der Geflügelbrühe entschlüsselt und bewiesen. Sie enthält tatsächlich besondere Inhaltsstoffe. Ihr Eiweissstoff Cystein soll entzündungshemmend wirken und die Immunreaktion des Körpers unterstützen. Vitamine, die in der Suppe durch das Gemüse enthalten sind, unterstützen zusätzlich die körpereigene Abwehr. Und nützt es nichts, so schmeckt es wenigstens gut.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?