Familienhaus von 3 Glasflaschen beworfen
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Buttersäure-Anschlag in Schaffhausen:Familienhaus von 3 Glasflaschen beworfen

Graf von P. gibt seinen Feinden nach Buttersäure-Attacke Saures
Goldhändler will kein Raffzahn sein

Der deutsche Goldhändler, der letzten Sommer in Schaffhausen mit Buttersäure attackiert wurde, hat einige Probleme am Hals: Feinde, Schulden und eine Internet-Hetzkampagne. Gegen seine ärgsten Gegner zog er nun vor Gericht.
Publiziert: 14.06.2019 um 23:30 Uhr
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Der deutsche Graf von P.* aus Schaffhausen prozessierte am Landgericht Konstanz gegen einen mutmasslichen Mitautor des rufschädigenden Blogs.
Foto: Céline Trachsel
Céline Trachsel

Im Juli 2018 wurde Graf von P.* (58) in Schaffhausen Opfer eines Buttersäure-Angriffs auf das Haus, in dem der Deutsche seit zwei Jahren mit Frau und Kindern wohnt. Doch das Bild des armen Opfers bekam bald Risse. Denn schnell wurde klar: Der Goldhändler mit dem Adelstitel, den er durch eine Adoption im Alter von 47 Jahren erlangt hat, ist in Geschäfte mit Zahngold verwickelt.

Schon einen Tag nach der Attacke auf sein Haus liess er am Telefon durchblicken, dass er Feinde habe. Leute, die sauer sind, weil der Goldhändler ihnen Geld schuldet? Bei BLICK meldeten sich verärgerte Investoren, die dem adoptierten Grafen zur Gründung dessen Zahngoldhandels mehrere 10'000 Euro ausgeliehen und nie mehr etwas davon gesehen hatten.

Wie BLICK-Recherchen zeigen, beläuft sich der Schuldenberg des Deutschen, seiner Frau und seiner Firma laut den drei Betreibungsauszügen auf 220'000 Franken. Gegen die meisten Forderungen haben der adoptierte Graf und seine Frau Rechtsvorschlag erhoben.

Auch mit seinen Adoptiveltern hat sich Graf von P. zerstritten – sie führten rund 25 Prozesse gegeneinander. Dies unter anderem, weil das adlige Ehepaar rückgängig machen wollte, dass der Deutsche ihren Namen und den Grafentitel trägt.

«Ich wurde ein zweites Mal Opfer»

Kommt hinzu, dass Unbekannte einen Onlineblog aufgeschaltet haben, in dem sie aufführen, wo der adoptierte Graf angeblich verbrannte Erde hinterlassen haben soll. Der Ton ist dabei oft zynisch, die Beiträge stellen den Mann als Hochstapler und Lügner dar. «Ich wurde ein zweites Mal Opfer», entrüstet sich der adoptierte Graf. «Was dort steht, ist wirklich unterirdisch.»

Deshalb gibt Graf von P. seinen Feinden jetzt Saures! Er zog die mutmasslichen Autoren des Blogs in Hamburg (D) und Konstanz (D) vor Gericht. Denn er sieht seine Ehre verletzt. Urteile sind zwar gefallen, die Angeklagten kassierten Unterlassungsverfügungen – doch der Blog existiert weiterhin. Denn ob alle Angeklagten auch Mitautoren sind, konnte bisher nicht lückenlos bewiesen werden. Und da es sich um einen amerikanischen Bloganbieter handelt, ist ein Antrag auf die Löschung beim Provider fast unmöglich.

Die Schulden seien nicht seine Schuld

Wer dahintersteckt, ist für Graf von P. allerdings sonnenklar: ein ehemaliger Mitarbeiter seiner Zahngoldfirma und drei weitere Personen. «Sie versuchen mit Dreck zu werfen, und hoffen, dass irgendwas davon hängen bleibt.» Sogar die Buttersäure-Attacke traut er einem von ihnen zu. 

Von P. ist sich seinerseits dagegen absolut keiner Schuld bewusst. Auch die Schulden seien nicht auf seinem Mist gewachsen, behauptet er. «Die hat besagter ehemaliger Mitarbeiter verursacht.»

Graf von P. beteuert, er sei weder ein Hochstapler noch ein Lügner. «Ich kenne nur eine Person, die in der Vergangenheit diese Behauptung aufgestellt hat, und ihr wurde durch eine einstweilige Verfügung gerichtlich untersagt, dies weiterhin zu behaupten.»

* Name geändert

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