Gipser Alex Ineichen (52) hofft auf die Frührente
«Mit 65 pack ich das nicht mehr»

Gipser Alex Ineichen (52) hofft auf die Frührente. Am Mittwoch entscheidet der Meisterverband, ob dies für Maler und Gipser künftig möglich ist.
Publiziert: 13.03.2016 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:40 Uhr
Würde gerne bis zur regulären Pensionierung arbeiten, weiss aber nicht, ob sein Körper mitmacht: Gipser Alex Ineichen hofft, dass er sich dereinst frühzeitig pensionieren lassen kann.
Foto: Toini Lindroos
Patrik Berger

Gipser und Maler haben einen harten Job. Die Arbeit geht in die Knochen. Staub und Farbdämpfe setzen den Büezern zu. Erst recht, wenn man nicht mehr 20 ist. Anders als Maurer kommen Gipser und Maler aber nicht in den Genuss einer Frühpensionierung.

Das soll sich ändern: Am Mittwoch stimmen die Delegierten des Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verbandes (SMGV) in Cham ZG über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und die Frühpensionierung ab. Seit fast drei Jahren liegen sich die Parteien deswegen in den Haaren (BLICK berichtete).

«Ich würde gerne bis zur Pensionierung durchhalten», sagt Alex Ineichen (52). Der gelernte Maurer arbeitet seit 31 Jahren als Gipser. «Aber ich mache mir schon Gedanken, ob der Körper so lange mitspielt. Mit 65 pack ich das nicht mehr», sagt er und stemmt einen 30 Kilo schweren Gipssack. «Mit dem Alter steigt die Unfall­gefahr. Und man braucht ­länger, um sich zu erholen.»

Bei einem Sturz vom Gerüst hat sich Ineichen den Fuss gebrochen. «Sonst hatte ich bisher Glück mit Verletzungen», sagt er. Der Grossteil seiner Kollegen würde nicht bis 65 durchhalten. «Viele hören schon mit 40 auf, wenn sie eine weniger harte Arbeit finden.»

Noch vor einem Jahr forderte die Unia eine Frühpensionierung mit 62 Jahren. Nun sollen die Gipser und Maler erst ein Jahr später in Rente gehen können. «Damit kommen wir den Maler- und Gipsermeistern einen grossen Schritt entgegen», sagt Bruna Campanello (40), nationale Branchenleiterin Maler und Gipser bei der Gewerkschaft.

«Es gibt keinen Grund mehr, unseren Leuten die Frühpensionierung zu verweigern», sagt sie. Sie wäre ein «Meilenstein» und würde die Branche attraktiver machen. «Die Arbeiter würden im Alter eine Perspektive ­erhalten und nicht einfach in die IV abgeschoben», sagt die Gewerkschafterin. «Und sie wären endlich ihren Kollegen auf dem Bau gleichgestellt.»

Peter Baeriswyl (58), Direktor des SMGV, hält den aktuellen Vorschlag zur Frühpensionierung (siehe Box) für eine «vernünftige Lösung». Allerdings rechnet er mit einem Nein der 95 Delegierten. «Teils aus ideologischen, teils aus wirtschaftlichen Gründen. Viele verstehen nicht, dass man früher pensioniert werden soll, wenn die Bevölkerung immer älter wird», sagt er.

Für den Fall eines Neins liegt ein Verschiebungsantrag auf Anfang Mai parat. Die Delegierten würden dann noch einmal über Vor- und Nachteile diskutieren. Lehnen sie auch dann den neuen GAV und die Frühpensionierung ab, ist die Branche ab dem 1. Juni in einem vertragslosen Zustand. «Dann haben wir ein Chaos», befürchtet Baeriswyl.

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