Die Schweizer Justiz stösst im Fall Brian an ihre Grenzen. Der 24-Jährige, der in den Medien als Carlos bekannt wurde, soll im Gefängnis einen Aufseher verprügelt und sogar zugeschlagen haben, als der Mann am Boden lag. Er soll Mitgefangene terrorisieren, Gefängnismitarbeiter bespucken und mit Urin bewerfen. Zudem wird ihm vorgeworfen, immer wieder seine Zelle zu verwüsten.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, ist Brian zwar ein Extrem-, aber kein Einzelfall. Sie liess sich vom Bundesamt für Statistik die Anzeigen aus der Datenbank herausfiltern, die in Gefängnissen begangene Straftaten betreffen. Die Zahlen zeigen: Es kam sogar zu versuchten Tötungen – und die hinter Gittern registrierten Delikte nehmen seit Jahren zu.
2018 erreichte die Statistik einen Höchststand
2009 wurden 341 Straftaten in Justizvollzugsanstalten registriert. Bis 2016 blieben die Vorfälle mehr oder weniger konstant. Dann gab es einen grossen Anstieg: Im Jahr 2017 wurden 531 Straftaten hinter Gittern gezählt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl mit 566 Ereignissen ein weiteres Mal an. Damit erreichte die Statistik den Höchststand und im Vergleich zum Beginn der Erfassung einen Anstieg von 66 Prozent.
Am meisten zugenommen haben Gewaltanwendungen und Drohungen gegen Beamte. Diese Zahl hat sich in zehn Jahren fast verdreifacht. Generell haben die Aggressionen in Gefängnissen zugenommen. Die Zahl der Gewaltdelikte hat sich in zehn Jahren verdoppelt.
Dabei kann es sich um Vorfälle handeln, bei denen sich Insassen gegenseitig verprügeln oder auf Aufseher losgehen. Schweizweit sind im vergangenen Jahr auch vier Fälle von versuchter Tötung in Gefängnissen angezeigt worden, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Welche Geschichten sich hinter diesen Zahlen verbergen, ist nicht bekannt.
Als Erklärung für die Zunahme wird vor allem die zunehmende Anzahl der Häftlinge genannt. So ist die Belegungsrate in Schweizer Gefängnissen in zehn Jahren von 92 auf 94 Prozent angestiegen. (noo)
Der «Fall Carlos» sorgt seit 2013 für Schlagzeilen. Beim Namen Carlos handelte es sich um ein Pseudonym, das ihm von den Medien verliehen wurde. Weil sich der junge Intensivtäter in einem Beitrag der SRF-«Rundschau» erbeten hat, beim richtigen Vornamen genannt zu werden, kommt auch BLICK ab sofort seinem Wunsch nach. Aus Carlos wird Brian.
Der «Fall Carlos» sorgt seit 2013 für Schlagzeilen. Beim Namen Carlos handelte es sich um ein Pseudonym, das ihm von den Medien verliehen wurde. Weil sich der junge Intensivtäter in einem Beitrag der SRF-«Rundschau» erbeten hat, beim richtigen Vornamen genannt zu werden, kommt auch BLICK ab sofort seinem Wunsch nach. Aus Carlos wird Brian.