Er fuhr Velo wie kaum ein Zweiter im Tessin. Gabriele Valentini (†47) aus Monte Carasso lebte für den Radsport. Er nahm an internationalen Spitzenrennen teil und feierte Siege am Gianetti Day in Lugano TI oder am Dolomiten-Marathon im Südtirol (I). Am Samstagmittag wurde dem Amateur seine Leidenschaft zum Verhängnis.
Gabriele Valentini ist mit Freunden auf dem Velo unterwegs. Sie fahren auf der Uferstrasse von Cannobio (I) nach Brissago TI. Kurz vor der Grenze passiert das Drama: Valentini verliert die Kontrolle über sein Velo. Er kracht gegen das Strassengeländer und kippt mitsamt dem Fahrrad über die Brüstung. Das Rennvelo bleibt auf halber Höhe an einem Kabel hängen. Valentini aber stürzt mehr als zehn Meter in die Tiefe. Offenbar schlägt er auf einem Felsen auf – und versinkt im See. Die italienischen Rettungsmannschaften sind schnell vor Ort. Auch ein Helikopter kommt zum Einsatz. Den Transport des Schwerverletzten ins Spital übernehmen die Kollegen auf der Schweizer Seite der Grenze. Vergebens: Kaum erreicht die Ambulanz das Regionalspital La Carità in Locarno, stirbt Gabriele Valentini.
Wie konnte diese Tragödie überhaupt passieren? Radsport-Kollegen von Valentini können sich den fatalen Sturz des Beinahe-Profis nicht erklären. Aber sie haben eine Vermutung: Der Schlauch des Vorderreifens könnte geplatzt sein. Dadurch wäre Valentini ins Taumeln geraten und schliesslich über die Brüstung gestürzt.
Valentini war von Beruf Kühlschrank- und Gefriertruhen-Verkäufer. Er hatte sich als Sportmasseur selbständig gemacht und wollte nun kürzertreten – um mehr Zeit für sein Hobby zu haben.