«Full House»-Star Bob Saget (†65) starb an Schädel-Hirn-Trauma – Neurologe warnt
«Hirnverletzungen werden zu wenig ernst genommen»

US-Schauspieler Bob Saget (†65) schlägt sich den Hinterkopf an, denkt sich nichts dabei, schläft ein – und stirbt. Schädel-Hirn-Trauma! Neurologe Peter Zangger (76) erklärt gegenüber Blick, wie sich der Vorgang abgespielt haben könnte.
Publiziert: 10.02.2022 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 10.02.2022 um 20:15 Uhr
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Die Todesursache von US-Schauspieler Bob Saget (†65) ist nun bekannt: Er starb an einem Schädel-Hirn-Trauma.
Foto: imago/UPI Photo
Nicolas Lurati

Endlich ist die Todesursache bekannt: Der vor einem Monat verschiedene US-Schauspieler Bob Saget (†65) starb an einem Schädel-Hirn-Trauma.

Dies erklärt die Familie, wie «E! News» berichtet. Der «Full House»-Star habe sich «versehentlich den Hinterkopf angeschlagen.» Er «habe sich nichts dabei gedacht und sei eingeschlafen.»

Was ein solches Schädel-Hirn-Trauma genau ist, weiss Experte Peter Zangger (76), Ehrenmitglied und Gründungspräsident der Hirnverletzten-Organisation Fragile Suisse. Der Zürcher Neurologe erklärt Blick: «Es ist eine Verletzung des Hirngewebes durch eine erhebliche Krafteinwirkung.» Der Arzt nennt Beispiele: «Ein Aufprall am Boden oder gegen ein Fahrzeug. Ein Aufprall eines schwereren Gegenstandes, wie etwa ein Ziegelstein, auf den Kopf. Oder eine ausgeprägte Beschleunigung des Kopfes – wenn etwa ein Kleinkind heftig geschüttelt wird.»

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Das könnte bei Saget passiert sein

Im Falle von Bob Saget könnte es sich folgendermassen abgespielt haben, erklärt der Doktor: «Der Schlag auf seinen Hinterkopf hat eine Blutung im Gehirn ausgelöst.» Diese habe zu zunehmendem Druck im Gehirn geführt. «Und letztlich wurde das Gehirn tödlich beschädigt. Es kann sein, dass Saget gleich nach dem Schlag nur vorübergehende Schmerzen hatte und daher nicht von einem Schädel-Hirn-Trauma ausging.»

Anzeichen für so ein Schädel-Hirn-Trauma seien etwa Verlust oder Störung des Bewusstseins, sagt Neurologe Zangger. «Zum Beispiel Verwirrtheit. Treten solche Anzeichen auf, sollte man einen Arzt aufsuchen oder ins Spital gehen.»

Auch wenn unbekannt ist, ob Saget solche Anzeichen verspürte – klar ist: Er suchte weder ein Spital noch einen Arzt auf. Stattdessen wurde seine Leiche am 9. Januar 2022 in seinem Zimmer im Hotel Ritz Carlton in Orlando (Florida) vorgefunden. Die Empfehlung von Zangger ist aber klar: «Bei vorübergehender Bewusstseinsstörung nach einem Schlag auf den Kopf, sich während 24 Stunden immer wieder kontrollieren lassen.»

«Wesensveränderungen und Verlangsamung» nach Hirnverletzungen

Das Beispiel Saget zeigt, dass die Folgen eines Schlages auf den Kopf fatal sein können. Aber nicht jedes Schädel-Hirn-Trauma ende tödlich, so Zangger. Doch allgemein hält der Neurologe fest: «Hirnverletzungen werden zu wenig ernst genommen. Auch die Folgen werden oft unterschätzt, da sie fast unsichtbar sein können, wie Wesensveränderungen und Verlangsamung.» Und es gebe keine Hirnverletzung, die kein Defizit hinterlasse. «Das ist leider so. Diese können bei leichteren Hirnverletzungen gering sein.»

Doch auch diese leichten Hirnverletzungen würden oft zu wenig ernstgenommen, so der Reha-Mediziner. «Noch vor 20 Jahren wurden etwa Checks beim Eishockey eher auf die leichte Schulter genommen. Aber auch bei leichten Hirnverletzungen können Defizite auftreten und teils auch zurückbleiben – wie verzögerte Reaktion und leicht verminderte motorische Leistungen.»

Aber Zangger macht Hoffnung: «Praktisch jede Hirnverletzung zeigt mit der Zeit eine Verbesserung der Defizite auf, sowohl spontan und erst recht nach Behandlung inklusive Rehabilitation.»

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