Willy Benz (61) ist begeistert. Ein Leben lang suchte der Astrophysiker der Universität Bern nach Planeten, auf denen Leben möglich wäre.
Und jetzt diese sagenhafte Entdeckung belgischer Astronomen: Sieben erdähnliche Planeten, die in 40 Lichtjahren Entfernung um eine schwache Sonne namens Trappist-1 kreisen. Auf mindestens drei von ihnen könnte flüssiges Wasser existieren – die Voraussetzung für Leben. «Ich bin überrascht, wie schnell die Forscher sie entdeckt haben», sagt Benz. «Es ist eine Revolution.»
Die jetzt entdeckten Planeten erfüllen nicht nur Bedingungen, die Leben ermöglichen. Sehr bald lässt sich deren Atmosphäre mit neuartigen Instrumenten chemisch analysieren. «Wenn wir Glück haben, finden wir dort in wenigen Jahren Leben», sagt Benz. «Und wenn wir es finden, muss es überall im Universum Leben geben.»
Den ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckten vor 22 Jahren die Schweizer Forscher Didier Queloz (51) und Michel Mayor (75). Tausende weitere fanden Weltraumforscher seither. Doch nur wenige ähneln der Erde und befinden sich im richtigen Abstand zu einem Stern, sodass die Temperatur an der Oberfläche flüssiges Wasser erlaubt.
Neue Instrumente machen es möglich
Die sieben nun gefundenen Planeten wandern von der Erde aus gesehen vor ihrem Stern vorbei. Neue Teleskope können demnächst Spuren von Elementen im Sternenlicht identifizieren, das durch die Atmosphäre der Planeten strahlt. «Das ist der einzige Weg, um zu bestimmen, ob auf weit entfernten Planeten Leben existiert», sagt Benz.
Möglich sind solche Analysen bereits im nächsten Jahr: Und zwar mit dem James-Webb-Weltraumteleskop, dem Nachfolger des Hubble-Teleskops, sowie mit dem weltgrössten Teleskop E-ELT, das 2024 in Chile in Betrieb geht.
Die jahrhundertealte Frage nach der Existenz ausserirdischen Lebens ist damit keine philosophische mehr, sondern eine der exakten Wissenschaft.«Wir leben in einer Generation, die erstmals die technischen Mittel hat, diese Frage zu beantworten», sagt Benz.
Jagd nach Sauerstoff
Finden die Instrumente grosse Mengen Sauerstoff und Methan in der Atmosphäre, ist der Fall klar: Solche Elemente produzieren nebst Pflanzen nur Lebewesen, die atmen, verdauen und verrotten.
Finden sie wenig oder nichts davon, bedeutet das nicht zwingend, dass dort kein Leben existiert. «Wir wissen ja bloss von den Lebensbedingungen auf der Erde», sagt Benz. «Vielleicht gibt es unbekannte Lebensformen da draussen, die ihren Planeten ganz anders beeinflussen.» Auch auf der Erde lebten Organismen, bevor es Sauerstoff in der Atmosphäre gab.
Und weil die Behauptung, dass ausserirdisches Leben existiert, so gewaltig sei, werde man von den Forschern extrem viele Beweise erwarten, ist sich Benz sicher. «Es könnte also schon noch etwas dauern.»
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