Für Einsatz gegen staatliche Willkür
Natallia Hersche gewinnt den Prix Courage 2022

17 Monate lang sass die schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin Natallia Hersche (53) in Belarus in Haft, weil sie an einer Kundgebung gegen das Lukaschenko-Regime teilgenommen hatte. Nun wurde sie mit dem Prix Courage ausgezeichnet.
Publiziert: 28.10.2022 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2022 um 19:12 Uhr

17 Monate lang sass Natallia Hersche (53) in Belarus in Haft. Sie wurde im September 2020 in Minsk festgenommen, weil sie an einer Kundgebung gegen das Lukaschenko-Regime teilgenommen hatte. Mitte Februar wurde die schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin aus dem Gefängnis in Mogilev entlassen – dank Schweizer Diplomatie.

«Insgesamt habe ich 17 Monate im Gefängnis verbracht»
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Natallia Hersche in Belarus:«Insgesamt habe ich 17 Monate im Gefängnis verbracht»

In ihrer Gefangenschaft wurde sie mit Schlafentzug gequält und musste während 40 Tagen in einer unbeheizten kleinen Zelle verharren. Trotzdem blieb sie ihren Werten treu. Natallia Hersche hätte ihre Haftzeit verkürzen können, wenn sie um eine Begnadigung gebeten hätte. Sie entschied sich dagegen, weil sie nichts verbrochen hatte. Dafür wurde ihr am Freitag der mit 15'000 Franken dotierte Prix Courage des «Beobachters» verliehen.

Die Jurypräsidentin Susanne Hochuli (57) strich in ihrer Laudatio hervor: «Sie, Frau Hersche, sind in einer Autokratie für Meinungsäusserungs- und Demonstrationsfreiheit eingestanden. Ihr Mut ist ansteckend. Ihr Mut gibt anderen Menschen die Kraft, ebenfalls mutig zu sein.»

Dominique Strebel, Chefredaktor des «Beobachter», überreicht Natallia Hersche den Prix Courage, der mit 15'000 Franken dotiert ist.
Foto: Christian Schnur
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