«Wir sind die Stimme jener, welche keine Stimme mehr haben», stand auf einem violetten Plakat. Auf einem anderen stand «Ich bin gebrochen. Ihm 'tut es leid'».
Zur Kundgebung aufgerufen hatte das Kollektiv Feministischer Streik Freiburg, das auch auf nationaler Ebene Massnahmen zur Bekämpfung von sexistischer und sexueller Gewalt fordert.
Das Kollektiv ist der Ansicht, dass es im Kanton Freiburg viel zu tun gibt, wie es in einer Mitteilung hiess. Nach wie vor gebe es keine geeignete Abteilung für die medizinische Behandlung von Gewaltopfern am Freiburger Spital.
Auch fehle eine Gesetzesgrundlage zur dauerhaften Finanzierung von Massnahmen gegen häusliche Gewalt. Zudem stünden zu wenig Mittel für den Kinderschutz bereit. Der Freiburger Grosse Rat hat Ende Juni per Motion ein Gesetz gegen häusliche Gewalt gefordert.
In Givisiez hatte am Samstag ein Mann seine Ehefrau und das sechs Woche alte Baby erstochen. Anschliessend versuchte er, sich das Leben zu nehmen. Dabei erlitt er leichte Verletzungen. Der mutmassliche Täter sitzt hinter Gitter, er ist geständig.
«Es handelt sich mindestens um den 19. Femizid dieses Jahres in der Schweiz und den zweiten im Kanton Freiburg», schrieb das Kollektiv weiter. Am 10. April hatte ein Mann seine Frau am Arbeitsplatz in Epagny aufgesucht, sie erschossen und sich dann selber getötet.