Fredy Hiestand und seine Frau Tina geschäften in Afrika
Gipfelikönig ist jetzt Plantagenbesitzer

Fredy Hiestand, der wegen seinen tiefgekühlten Teiglingen berühmt wurde und danach erkrankte, hat sich gemeinsam mit Gattin Tina den lang gehegten Traum einer eigenen Plantage verwirklicht.
Publiziert: 20.11.2014 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:16 Uhr
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Die Einwohner von Tiassalé, Afrika, freuen sich über Hiestands Engagement.
Foto: Phlippe Rossier/Joseph Khakshouri
Von Cyril Schicker

Der König ist tot, es lebe der König! Fredy Hiestand (71) wurde 1988 dank seiner vorgebackenen Teiglinge zum Gipfelikönig und eroberte damit die Welt. Die Backwarenfirma Hiestand kannte man nicht nur in der Schweiz und in den Nachbarländern, sondern auch in Polen und sogar in Japan.

Doch so gross der Erfolg, so tief der Fall. 2002 wurde der Gipfelikönig entthront. «Als wir an die Börse gingen, herrschte plötzlich eine völlig andere Kultur. Das Menschliche war weg. Ich erkrankte physisch wie psychisch. Deshalb musste ich mich von meinem Lebenswerk trennen», erzählt Hiestand.

Inzwischen hat er sich erholt und bäckt auch wieder – wenn auch kleinere Brötchen. In Baden AG führt er die Backwarenfirma Fredy’s. «Ich arbeite, seit ich 14 Jahre alt bin.

Und weiss, was es heisst, in die Hände zu spucken. Ich höre erst auf, wenn ich tot bin», sagt der Zürcher.

Seine Umtriebigkeit führt ihn seit 2012 regelmässig an die Elfenbeinküste. Doch was macht Hiestand in Afrika? «Ich sitze als Rohstoffkönig auf dem Thron», witzelt er.

Hiestand hat an der Elfenbeinküste gemeinsam mit Gattin Tina (50) den lang gehegten Traum einer eigenen Plantage verwirklicht. «Auf 470 Hektaren bauen wir Kakao, Kautschuk, Früchte oder Ölpalmen an und züchten sogar Fische», schwärmt er. Bislang habe er drei Millionen Franken investiert, zehn Prozent des Gewinns seiner Backwarenfirma fliessen in die Plantage.

Alleine schultern könne er das Projekt aber nicht. Und so begibt er sich in der Schweiz auf Sponsorensuche. «Es hat natürlich etwas Philanthropisches, denn wir forcieren die Hilfe zur Selbsthilfe. Am Ende aber soll das Ganze eine Rendite abwerfen», so Hiestand.

Nebst Rohstoffanbau hilft Fredy’s Plantation bei der Wiederaufforstung und bildet Landwirte, Schreiner sowie Maurer aus. «Wir unterstützen die Menschen dort, damit sie den nachhaltigen Ressourcenumgang lernen», sagt Hiestand. Unterstützung erhält der Gipfelikönig in Afrika übrigens vom Thurgauer Ananaskönig Johann Dähler (61). Adel verpflichtet eben.

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