«Flüchtlinge müssen gleich behandelt werden»
UNO rügt Trump wegen Einreisesperre gegen Muslime

Die Vereinten Nationen haben US-Präsident Donald Trump aufgefordert, die Tradition seines Landes bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten fortzuführen.
Publiziert: 28.01.2017 um 12:49 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:30 Uhr
Hält an seinen Wahlversprechen fest: Neo-Präsident Donald Trump (70).
Foto: AP

In einer gemeinsamen Erklärung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und des UNO-Flüchtlingswerks UNHCR heisst es, das Flüchtlingsprogramm der USA sei «eines der wichtigsten weltweit«.

IOM und UNHCR hofften, dass die Vereinigten Staaten weiterhin ihre «starke Führungsrolle» einnehmen und ihre «lange Tradition» fortsetzen würden, Menschen zu schützen, die vor Konflikten und Verfolgungen fliehen.

Die beiden Organisationen äusserten zudem ihre «feste Überzeugung», dass Flüchtlinge gleich behandelt werden müssten - «unabhängig von ihrer Religion, Nationalität oder Rasse«.

Einreisestopp für Syrer auf unbestimmte Zeit

Trump hatte gestern Freitag mit einem weiteren Dekret eine Einreisesperre von drei Monaten für Einwanderer aus sieben muslimischen Ländern verhängt: Iran, Irak, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan und Syrien.

Das bisherige Flüchtlingsprogramm der US-Regierung setzte er für vier Monate aus, die Einreise syrischer Flüchtlinge stoppte er sogar auf unbestimmte Zeit. Im Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump, der sein Amt am 20. Januar antrat, ein pauschales Einreiseverbot für Muslime gefordert.

Kritik an Trumps Mauerbau-Plänen

Kritische Töne kamen heute Morgen auch aus dem Iran – jedoch nicht etwa wegen der Einreisesperre gegen Muslime, sondern wegen Trumps Konfrontationskurs gegenüber Mexiko.

Der iranische Staatschef Hassan Ruhani prangerte die Pläne des US-Präsidenten für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko an. Trump habe offenbar «vergessen, dass die Berliner Mauer vor vielen Jahren gefallen ist», sagte Ruhani in Teheran.

Die Zeit, um «Mauern zwischen Ländern zu bauen», sei vorbei. Noch bestehende Mauern müssten abgebaut werden. Trump hatte am Donnerstag per Dekret den Bau einer Mauer an der 3200 Kilometer langen Grenze zu Mexiko angeordnet, um eines seiner wichtigsten Wahlkampfversprechen umzusetzen.

Zur Einreisesperreuhani äusserte sich Ruhani dagegen nicht direkt. Er sagte lediglich, der Iran habe nach der Unterzeichnung des Atomabkommens 2015 «seine Türen» für ausländische Touristen geöffnet. (SDA)

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