Finma-Chef schwänzte UBS-Termin
Wo ist Walter?

An der Medienkonferenz zur Lex UBS fehlte einer der wichtigsten Treiber: Finma-Direktor Stefan Walter. Der Grund überrascht.
Publiziert: 10:00 Uhr
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Pochte auf eine strikte Regulierung: Finma-Chef Walter.
Foto: keystone-sda.ch
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Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

Auf diesen Termin hatte die Finanzwelt hingefiebert. Am Freitag stellte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) die Eckwerte der «Too big to fail»-Regulierung vor. Flankiert wurde sie von Nationalbankpräsident Martin Schlegel (48), Marlene Amstad (56), Präsidentin der Finanzmarktaufsicht, sowie weiterem Spitzenpersonal der Verwaltung. Die ganze Armada also, die über Monate ein Regelwerk für die UBS gezimmert hatte.

Als einer der schärfsten Treiber gilt Stefan Walter (60), Geschäftsführer der Finma. Er lobbyiert unverwüstlich für eine Aufrüstung seiner Behörde und weibelte im Hintergrund tatkräftig für die 100-Prozent-Kapitalvorgabe für die Tochtergesellschaften der UBS. Walter ist eine Schlüsselfigur in diesem Dossier – umso mehr staunten die Beobachter am Freitag: Wo ist Walter? Der oberste Aufseher glänzte durch Abwesenheit.

Bei der Finma verweist man auf Anfrage auf eine Terminkollision: Der Chef habe an einem Mitarbeiteranlass teilgenommen, der weit im Voraus festgelegt worden sei. Angestellte hätten dazu Workshops vorbereitet, bei denen Walter eine wichtige Rolle spielte. Den eigenen Leuten gegenüber wollte er mit seinem Kommen «ein Zeichen setzen». Ausserdem seien mit Keller-Sutter, Schlegel und Amstad die Mitglieder des Lenkungsgremiums Finanzkrisen in Bern vor Ort gewesen. Mit einem angenehmen Nebeneffekt für Hardliner Walter: Die kritischen Fragen konnten die anderen beantworten.

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