Finanzen
Stadt Bern budgetiert für 2026 einen kleinen Überschuss

Die Berner Stadtregierung hat am Donnerstag ein positives Budget für das Jahr 2026 vorgelegt. Der Überschuss soll 2,6 Millionen Franken betragen. Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass die Stadt kein Defizit budgetiert.
Publiziert: 09:38 Uhr
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Aktualisiert: 12:24 Uhr
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Foto: PETER KLAUNZER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das Budget 2026 sei «ein erster Schritt hin zur Trendwende zu nachhaltiger Finanzpolitik», sagte die städtische Finanzdirektorin Melanie Mettler (GLP) vor den Medien. Der Gemeinderat wolle die Stadtfinanzen nachhaltig stabilisieren. «Das stärkt unseren politischen Handlungsspielraum.»

Auch für die Planjahre 2027 bis 2029 erwartet der Gemeinderat Überschüsse. Erreichen will er das mit einem finanzpolitischen Kompass, nach welchem sich der Gemeinderat künftig orientieren will, wie Mettler erklärte. Darin enthalten sind ein gleichbleibender Steuersatz, mehrheitsfähige Budgets, keine massiven Sparpakete, die Schaffung von finanziellen Reserven und ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Einsatz von Ressourcen.

Sie habe zum Jahresbeginn von ihrem Vorgänger Michael Aebersold (SP) eine sehr gut organisierte Finanzdirektion übernehmen können, sagte Mettler weiter. «Was sich allenfalls ein wenig geändert hat, ist meine etwas andere Gestaltungsrichtung aufgrund meiner politischen Herkunft.» Es sei ihr ein grosses Anliegen, die Zusammenarbeit mit dem Parlament zu stärken und auch die Verwaltung auf den eingeschlagenen Kurs mitzunehmen.

Die Stadt plant auch 2026 hohe Investitionen. Diese haben einen Umfang von 156,5 Millionen Franken. Zu den grössten Posten gehören die Sanierung der Volksschulen Kirchenfeld, Weissenbühl, Schwabgut und Stöckacker, ebenso die Ka-We-De und das Marzilibad.

Die Verschuldung wird 2026 voraussichtlich um weitere 80 Millionen Franken steigen und auch in den Folgejahren zunehmen. Im Jahr 2029 wird sie laut dem aktuellen Aufgaben- und Finanzplan 1,89 Milliarden Franken betragen.

Gleichzeitig möchte die Stadt bis 2029 über eine Eigenkapitaldecke von rund 100 Millionen Franken verfügen. Damit wolle sie handlungsfähig bleiben, etwa bei stagnierendem Steuerwachstum, Schwankungen der Konjunktur oder unvorhergesehenen Ereignissen.

Die Steueranlage soll auch im nächsten Jahr unverändert bei 1,54 bleiben. Dennoch rechnet die Stadt mit zusätzlichen Steuereinnahmen von 31,8 Millionen Franken. Sie geht von 350 zusätzlichen steuerpflichtigen natürlichen Personen aus und auch von Mehreinnahmen bei juristischen Personen. Insgesamt habe die Stadt diesbezüglich für die nächsten Jahre «recht progressiv gerechnet», sagte Moritz Jäggi, der Leiter der Steuerverwaltung.

Steigen werden 2026 auch die Ausgaben der Stadt, nämlich um 10,1 Millionen Franken. Diese hätten fast vollständig mit Priorisierungen kompensiert werden können, sagte Mettler. Mehrausgaben hat Bern nächstes Jahr auch bei seinen Zahlungen in den Finanz- und Lastenausgleich, sie betragen 6 Millionen Franken.

In den letzten Jahren hatte die Stadt Bern stets ein defizitäres Budget vorgelegt. Darauf folgte meistens ein kleiner Rechnungsüberschuss. Letztes Jahr wies die Rechnung jedoch einen Verlust von 12,2 Millionen Franken aus.

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