Mit den Einnahmen der alljährlich stattfindenden Heimatabende hält sich der Jodlerklub von Diessbach BE gut über Wasser. Doch jetzt haben Einbrecher das ganze Geld geklaut. «Wir sind sehr traurig», sagt Präsident Ueli Zahnd (62) zu BLICK. Zahnd – von Beruf Bestatter – steht dem Verein seit fünf Jahren vor. «So etwas ist uns noch nie passiert», sagt er.
Es geht um stattliche 18'500 Franken. Dieser stolze Betrag kam an den beiden Veranstaltungsabenden vom 17. und 18. November zusammen. Es sind die Eintritte, Erträge aus einer Tombola und der Gewinn aus Speis und Trank.
Der Kassier des Jodlerklubs bewahrte das Geld vorübergehend zu Hause auf. Er wollte noch einige Rechnungen begleichen und von Mitgliedern vorgeschossene Beträge bei der Probe vom 29. November bar zurückzahlen. Dann hätte er die Abrechnung machen und das restliche Geld auf die Bank bringen wollen.
«Die Zeiten haben sich geändert»
«In den letzten 30 Jahren ist das immer gut gegangen», sagt der Kassier, der aus Angst vor einem weiteren Einbruch nicht namentlich genannt werden will, zu BLICK. Doch als er und seine Frau am Abend des 28. November für einige Stunden nicht daheim waren, passierte es. «Als meine Frau nach Hause kam, war alles aufgerissen, überall lagen Kleider am Boden.» Die Einbrecher hatten ein Fenster aufgewuchtet. Doch die Räuber waren nur am Geld interessiert: «Ausser der Kasse des Jodlerklubs haben sie nichts mitgenommen.»
Präsident Zahnd gibt zu bedenken: ««Die Zeiten haben sich geändert. Heute sollte man so einen hohen Betrag nicht mehr zu Hause aufbewahren. Ich warne gerne andere Jodlerklubs und Vereine. Sie sollen bloss nicht den gleichen Fehler machen.»
«Ich glaube, es war Zufall»
Haben die Einbrecher gewusst, dass der Kassier so viel Geld bei sich aufbewahrt? «Ich glaube, es war ein Zufall», sagt er. Die Situation im Quartier erleichterte den Kriminellen offenbar die Tat. «Im Moment haben wir eine Baustelle auf unserem Nachbargrundstück. Es fällt deshalb nicht auf, wenn ortsfremde Personen herumstreunen.»
Die Kantonspolizei Bern bestätigt den Einbruch am Wohnort des Jodlerklub-Kassiers. «Mehrere Tausend Franken» wurden dabei gestohlen, wie Sprecherin Jolanda Egger sagt. In den Tagen zuvor hatte es in der nahen Umgebung drei weitere Einbrüche gegeben. Ob es einen Zusammenhang gibt, kann Egger derzeit nicht sagen. «Die Täterschaft bei all diesen Fällen ist bisher unbekannt.»
Zum Glück hat der Jodlerklub von den Einnahmen vergangener Jahre noch etwas Haben auf dem Konto. Ein schwacher Trost. «Nächstes Jahr müssen wir den Gürtel enger schnallen», sagt Zahnd.