Am Zürichsee steigt ein Kampf zwischen David und Goliath. Das Dörfchen Hirzel ZH wehrt sich gegen die Fusion mit dem grossen Nachbarn Horgen ZH. Selbst die Aussicht auf ein saftiges Geldgeschenk ändert nichts am Widerstand. Fakt ist: Der Steuerfuss in Hirzel liegt bei gewaltigen 130 Prozent, in Horgen sind es nur 87. Doch zu stark ist die Angst, dass der Grosse bald alles diktiert. Kritisiert wird der Fusionsvertrag, der nicht wie erwartet ausfiel.
«Man nimmt uns die Sekundarschule weg, die Primar steht auf der Kippe, und im Gemeinderat bleiben wir aussen vor», sagt Hansjürg Perino (55), sechsfacher Vater aus Hirzel. Als direkt Betroffener vertritt er eine klare Position: Die Schule muss im Dorf bleiben. «Der Vertrag muss geändert werden. Wir lassen uns nicht schlucken», sagt Perino. Im September stimmen beide Gemeinden ab.
Wie der Vater denken viele im Dorf. Erst kürzlich formierten sich in Hirzel 100 aufgebrachte Bürger und überreichten dem Gemeinderat eine Petition mit 1000 Unterschriften. Darin fordern sie den Erhalt ihrer Sekundarschule.t
Bis zu 90 Minuten Schulweg pro Tag
Für die Opponenten ist klar: Ohne Oberstufe verliert die Gemeinde ein Stück Identität und bekommt Probleme. So hätten Jugendliche aus der Peripherie einen Schulweg von 90 Minuten pro Tag. Perinos Sohn Louis (13) spielt Fussball und betreibt Breakdance: «Wenn ich bis nach Horgen muss, fehlt mir die Zeit dafür», sagt er.
Vielen stösst auch sauer auf, dass der Fusionsvertrag ein einheitliches Schulmodell will. Das heisst: Erstklässler aus Hirzel müssten neu an vier Nachmittagen zum Unterricht statt wie bisher an zwei. «Unser bewährtes System wollen wir behalten», sagt Familienvater Perino. «Wir sind nicht zwingend gegen den Zusammenschluss. Doch unser Gemeinderat hat bei den Verhandlungen versagt.» Dieser verteidigt den kritisierten Vertrag aber vehement. «Wir fühlen uns vor den Kopf gestossen», sagt Hansjürg Perino.
Gegenüber BLICK hält der Hirzler Gemeindepräsident fest, dass der Vertrag bleibe: «Ich bin zuversichtlich, dass die Bürger dem Zusammenschluss zustimmen», schreibt Markus Braun. Denn die Fusion sei aus finanziellen und strategischen Gründen sinnvoll.
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