Die Solothurner Polizei erreicht am frühen Sonntagmorgen kurz vor 6 Uhr ein Notruf aus Trimbach: Ein Mann hatte seine Familie angegriffen und schwer verletzt. Schnell wurde klar: Es handelt sich beim Täter um Franco P.* (22) und bei den Verletzten um seine Mutter, seinen Vater und seinen Bruder.
Im Quartier am Chollerweg ging bald ein Gerücht um: Er soll auf seine Mutter eingestochen haben, hiess es in der Nachbarschaft. Der Bruder habe zu dieser Zeit noch geschlafen, sei dann aber eingeschritten.
Mehrere Messer waren im Spiel
Nun bestätigt die Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn: Die Tat wurde mit mehreren Messern verübt. Wie BLICK weiss, wurde der Bruder an der Hand, der Vater im Gesicht verletzt. Beide sind aber fast schon wieder genesen. Die Mutter dagegen schwebte zunächst in Lebensgefahr, ist nun aber ebenfalls auf dem Weg der Besserung.
Am Montag leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen mehrfach versuchter vorsätzlicher Tötung und schwerer Körperverletzung ein, wie Caroline Schenker von der Solothurner Staatsanwaltschaft sagte. Auch eine Untersuchungshaft wurde gegen Franco. P. beantragt.
Franco P. verletzte einen Polizisten
Zudem bestätigt sie, dass Franco P. schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sei. «Im Jahr 2017 soll der Beschuldigte versucht haben, sich in Olten einer Personenkontrolle der Polizei zu entziehen, wobei er einen Polizisten mit einer Kopfnuss getroffen und ihm so das Nasenbein gebrochen sowie weitere Verletzungen zugefügt haben soll.» Das Verfahren sei noch beim Richteramt Olten-Gösgen hängig.
Auch Nachbarn hatten gegenüber BLICK gesagt, dass die Polizei schon mindestens ein Mal bei der betroffenen Familie war, weil der Sohn Scherereien gemacht habe. Er wohnte zuletzt in einer Wohngruppe und arbeitete in einer geschützten Werkstatt in Grenchen SO als Mechaniker.
* Name geändert