Am Samstag des 23. Januars bricht der erfahrene Bergführer Christophe G.* mit einem Kunden zu einer Bergtour in die Walliser Berge auf. Es sollte seine letzte werden. Denn an diesem Tag passiert ein Unglück: Im Gebiet «Chassoure» bei Nendaz löst sich eine Lawine und reisst den 56-jährigen Bergführer und seinen Begleiter mit sich.
Die Verunfallten werden ins Spital eingeliefert. Christophe G.'s Begleiter hat immenses Glück und kommt mit Verletzungen davon. Für den Bergführer kommt jede Hilfe zu spät, er stirbt im Spital.
«Man hätte ihn im Schnee verrotten lassen sollen»
Der plötzliche Tod des Familienvaters trifft Ehefrau und Kinder schwer. Doch es wird noch schlimmer: Anstatt Anteil nehmende Worte liest die Familie auf den Sozialen Medien nun Kommentare, die vor Häme triefen, berichtet der «Nouvelliste».
Dass auf Bergtouren auch für erfahrene Bergführer ein Restrisiko bleibt, interessiert einige Kommentarschreiber nicht. «Es geschieht ihm recht, er hat bekommen, was er verdient hat», schreibt ein User. «Man hätte ihn im Schnee verrotten lassen sollen», schreibt ein anderer.
«Papas Ruf darf nicht beschmutzt werden»
Auch wenn Kunden aus dem In- und Ausland die Professionalität des Bergführers bezeugen, nehmen die hämischen Kommentare der erzürnten User vorerst nicht ab. Die Familie beschliesst, sich an die Medien zu wenden: «Papas Ruf darf nicht beschmutzt werden», sagt Coline G.*, die Tochter, dem «Nouvelliste». «Diese Leute haben nur ein paar Sekunden gebraucht, um ihre hasserfüllten Botschaften zu schreiben, aber wir werden uns für den Rest unseres Lebens an sie erinnern!»
Der Schritt an die Öffentlichkeit hilft: Laut der Samstagsausgabe des «Nouvelliste» schwinden die Hasskommentare, nachdem die Hinterbliebenen das Erlebte schildern. Diverse User bekunden auf Facebook ihr Beileid. Es folgen Kommentare, wie: «Solch hasserfüllte Aussagen sollten zensiert werden» und «Meine Gedanken sind bei der Familie. Mein herzliches Beileid.»
30-jähriges Jubiläum als Bergführer
Fassungslos über die feindlichen Aussagen im Netz ist auch Daniel Coquoz, Präsident des regionalen Bergführervereins «Guides de Verbier». Erst kürzlich sei Christophe G. für sein 30-jähriges Jubiläum als Bergführer geehrt worden, als «Zeichen seiner Vorsicht», so Coquoz. Dem 56-Jährigen sei das Restrisiko immer bewusst gewesen.
Als er von der Lawine hörte, hätte er sich nie vorstellen können, dass ausgerechnet der besonnene Bergführer darunter begraben sei, so Coquoz weiter. «Christophe wollte mit seinen Kunden immer ein tolles Erlebnis teilen. Hätte er an diesem Tag an der Sicherheit gezweifelt, hätte er dort keinen Halt gemacht.»
*Name bekannt
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