von Walter Hauser

BMW-Garage Sepp Fässler AG in Appenzell, es ist Freitag, kurz vor Feierabend. Im ersten Stock stapelt der 17-jährige Lehrling Elia V.* Pneus in den Warenlift. Er will sie vom Lager in die darunterliegende Werkstatt befördern: Als sich Elia mit dem Oberkörper in den Lift beugt, fährt dieser plötzlich nach unten. Der junge Mann wird eingeklemmt und förmlich zerquetscht.

Sofort tot

Der Notarzt kann nur noch seinen Tod feststellen. Den Mitarbeitern der Garage steht der Schock am Samstagmorgen ins Gesicht geschrieben. «Er war ein feiner und aufgestellter Kerl», sagt ein Kollege und ringt mit den Tränen. Elia hatte zwei grosse Leidenschaften: Fussball und Autos. Automechaniker war sein Traumberuf. Er war im dritten Lehrjahr und voller Pläne für die Zeit nach dem Lehrabschluss.

Für Elias Familie sorgt ein Care-Team

Am Bahnhof von Elias Wohnort, dem zwölf Kilometer entfernten Waldstatt AR, treffen sich am Samstagnachmittag seine Freunde. Sie sind konsterniert. Bisher war auch Elia oft dabei. Von hier fuhr er jeden Morgen mit dem Zug zur Arbeit nach Appenzell. Weil er ja noch nicht Auto fahren durfte.

Unfallursache noch völlig unklar

«Er war immer so freundlich und nett. Und jetzt ist er tot», sagt eine junge Frau, die ihn oft im Zug begleitet und freundschaftliche Gespräche mit ihm geführt hat. Während sie erzählt, bricht sie in Tränen aus. Im Restaurant Löwen ist der tragische Tod des jungen Mannes das einzige Thema. Das ganze Dorf fühlt mit der Familie von Elia. Ein Care-Team kümmert sich intensiv um seine nächsten Angehörigen. Gemäss dem Appenzell-Innerrhoder Polizeisprecher Paul Broger ist völlig unklar, wie der Unfall passieren konnte.

Die Anlage sei ISO-zertifiziert und seit mehr als zehn Jahren in Betrieb. Weshalb sich der Lift plötzlich abwärtsbewegte, obwohl die Tür geöffnet war, werde jetzt aber ganz genau untersucht, sagt Broger.