Fäkal-Bakterien in Eiswürfeln
Das sind die grössten Grüsel-Beizen

Bakterien-Alarm in Schweizer Restaurants: Von 70 Gastro-Betrieben wurden Eiswürfel auf Darmbazillen und Anzahl Keime getestet – mit erschreckendem Resultat.
Publiziert: 31.08.2016 um 12:42 Uhr
|
Aktualisiert: 03.07.2019 um 20:20 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
  •  
Ein Eiswürfeltest in der Schweiz zeigt: Die Hygiene in Bars und Restaurants ist mangelhaft (Archivbild).
Foto: Getty Images/Hemera

Uncoole Bewohner im Eis: Bei einem Test von «saldo» in Schweizer Restaurants wurden in jeder dritten Eiswürfel-Probe Darmbakterien gefunden.

Teilweise gar zwei Arten von Darmbakterien in den Würfeln

Von 70 Stichproben enthielten 21 Enterokokken und Escherichia coli – Fäkalbakterien, die zu Durchfall und Erbrechen führen können. In acht Proben fanden die Experten sogar gleich beide Keime. Und dies, obwohl laut schweizerischer Hygieneverordnung in Eiswürfeln rein gar keine Darmbakterien vorkommen sollten.

Ein Zuhause beider Keime: Die Eiswürfel des Zürcher Vegi-Tempels Hiltl. «Wir waren sehr überrascht über das Resultat und hatten bisher keine Beanstandungen oder Probleme in diese Richtung», sagt Rolf Hiltl zu BLICK. «Wir nehmen diesen Hinweis jedoch äusserst ernst und sind motiviert uns zu verbessern.»

Der Reinigungszyklus sei erhöht und die Schulungen intensiviert worden. «Zudem haben wir unser externes Labor beauftragt, unangekündigt Proben vom Eis zu nehmen und wir erwarten das Resultat dazu in den nächsten Tagen», sagt der Geschäftsführer.

Auch ein Eiter-Erreger war zu finden

In drei Gastrobetrieben wurde der Eiter-Erreger Pseudomonas aeruginosa mit dem Eis serviert: Dieser kann bei Leuten mit geschwächtem Immunsystem Harnwegsinfektion, Lungenentzündung und Blutvergiftung auslösen. Das 

Lukas Uehlinger vom Café Fédéral in Bern ist «sehr überrascht»: «Wir haben eine neue Eismaschine, das langjährige Personal kennt die Hygienevorschriften», sagt er zu «saldo». Künftig lasse man die Eiswürfel selber testen.

Rekord: Zehnmal mehr Keime als erlaubt

Zudem wies fast jede vierte Eiswürfelprobe generell zu viele Keime auf. Den Rekord hält das Restaurant Rose in Baden AG: Die Eiswürfel enthielten dort fast zehnmal so viel als die maximal zugelassenen 3000 koloniebildende Einheiten pro Milliliter. Das Prüflabor bewertete gerade mal 26 als «mikrobiologisch einwandfrei» und deshalb als «sehr gut».

Die Ursachen für die Bakterien-Einwanderung in Eiswürfel sind vielfältig: Mangelhafte Reinigung und Wartung der Eismaschinen, Wasser aus langen Leitungen mit stehendem Wasser oder ein unhygienischer Umgang mit dem Eis, sagt Otmar Deflorin, Präsident der Kantonschemiker zu «saldo». 

Bazillen sterben nicht durch Kälte

Bakterien würden durch das Einfrieren nicht sterben, erklärt Lebensmittelingenieur Rolf Bertschy. Ihr Wachstum werde nur stark verlangsamt. Sobald die Eiswürfel im Getränk sind, vermehren sich die Bakterien wieder schneller – vor allem in Kombination mit Zucker blühen die Bazillen so richtig auf.

Von 30 problematischen Betrieben wollten elf keine Stellung nehmen zum Zustand ihrer Eiswürfel. Die anderen gaben meist der Maschine oder dem Personal die Schuld für das Bakterien-Debakel. (kra)

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?