Experten warnen: Sie könnten bald Malaria und andere Krankheiten verbreiten
Mücken-Terror – und das im Advent!

Es summt und brummt um uns herum – obwohl heute schon die erste Adventskerze brennt. Wegen der milden Temperaturen fühlen sich Mücken und andere Insekten wie Fruchtfliegen und Zecken derzeit noch pudelwohl.
Publiziert: 30.11.2014 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:17 Uhr
1/4
Fühlt sich dank der milden Temperaturen wohl bei uns: die asiatische Buschmücke.
Von Cyrill Pinto

Unter den Störenfrieden sind gefährliche Einwanderer. Zu ihnen gehört die Asiatische Buschmücke. Zum ersten Mal wurde sie im Jahr 2007 in der Schweiz entdeckt. Inzwischen ist sie hier heimisch – und in der Region Zürich bereits die dritthäufigste Art. Insektenforscher Alexander Mathis (55) von der Universität Zürich beobachtet die Ausbreitung der Buschmücke mit Sorge. Im Labor konnte er nachweisen, dass sie Krankheiten wie das West-Nil-Fieber übertragen kann. Bis das gefährliche Fieber in der Schweiz heimisch werde, sei nur «eine Frage der Zeit», sagt Mathis.

Das Virus löst in 20 Prozent der Fälle grippeähnliche Symptome aus. In seltenen Fällen führt der Erreger zu schweren Hirn-Infektionen und zum Tod. Bei einem Ausbruch des West-Nil-Fiebers1999 in New York erkrankten über 40 Menschen, vier starben.

In Wien ist das West-Nil-Fieber bereits angekommen. Schweizer, die in den letzten Wochen in der österreichischen Haupstadt waren, dürfen in der Schweiz deshalb derzeit kein Blut spenden. So umgeht der Blutspendedienst des Roten Kreuz aufwendige Untersuchungen der Blutkonserven.

Insektenforscher Mathis warnt: «Exotische Krankheiten werden in der Schweiz zunehmen.» Auch, weil immer mehr Erreger von Reisenden eingeschleppt werden.

Das belegen aktuelle Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Seit Jahresbeginn wurden bereits 95 Krankheitsfälle mit dem aggressiven Malaria-Stamm «vivax» registriert. In den Jahren zuvor waren es im Schnitt nur zwischen elf und 26 Fälle.

«Es kann in der Schweiz zu lokalen Malaria-Ausbrüchen kommen», sagt Alexander Mathis. Heimische Mücken können den Malaria-Parasiten schon heute übertragen. Eine Ansteckung mit der tückischen Krankheit, die wir bisher nur aus den Tropen kennen, ist also auch bei uns möglich. Und auch die grosse Winterkälte kann die Insekten nur vorübergehend stoppen. Die Asiatische Buschmücke etwa legt im Winter ihre Eier ab – und ab dem nächsten Frühling ist der Mücken-Terror umso grösser!

Wie gefährlich ist Malaria?

Jedes Jahr sterben in den Tropen rund 1,2 Millionen Menschen daran. Die Krankheit, die mit hohem Fieber einhergeht, ist jedoch relativ gut behandelbar. Das West-Nil-Fieber wird über einen Mückenstich, aber auch durch Bluttransfusionen übertragen. In 20 Prozent der Fälle führt die Krankheit zu Fieber. Da das Virus die Blut-Hirnschranke überwinden kann, führt die Krankheit in seltenen Fällen zu einer Hirnhautentzündung, die tödlich enden kann. Medikamentös bekämpfen kann man nur die Symptome.

Jedes Jahr sterben in den Tropen rund 1,2 Millionen Menschen daran. Die Krankheit, die mit hohem Fieber einhergeht, ist jedoch relativ gut behandelbar. Das West-Nil-Fieber wird über einen Mückenstich, aber auch durch Bluttransfusionen übertragen. In 20 Prozent der Fälle führt die Krankheit zu Fieber. Da das Virus die Blut-Hirnschranke überwinden kann, führt die Krankheit in seltenen Fällen zu einer Hirnhautentzündung, die tödlich enden kann. Medikamentös bekämpfen kann man nur die Symptome.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?