Ex-Jockey Martin Gloor
Millionen-Betrug: Geständnis!

Er lebte ein Leben im Luxus und hat Investoren um Millionen betrogen: Ex-Jockey Martin Gloor gibt nach einem Jahr Untersuchungshaft alles zu.
Publiziert: 23.12.2012 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 07:44 Uhr
Martin Gloor zelebrierte ein Jetset-Leben und tummelte sich im Pferdesport. Zum Beispiel als Präsident des Zürcher Rennsportvereins.
Foto: Fotos: SontagsBlick/Christian Mettler/Handout
Von Walter Hauser

Früher verbrachte der Investor Martin Gloor (44) die Weihnachtstage gern an Champagner-Partys. Das Leben des Ex-Jockeys aus dem Aargau galt dem Luxus; er besass ein Motorboot, liess sich standesgemäss chauffieren und soll dem Kokain nicht abgeneigt gewesen sein. Doch dieses Jahr bringt der feine Herr die Festtage schon zum zweiten Mal hinter Gittern zu.

Denn der Ex-Präsident des Rennsportvereins Zürich hat Investoren um Millionen betrogen.

Jetzt gibt er das auch zu. «Gloor hat in Untersuchungshaft ein umfassendes Geständnis abgelegt und den Schaden anerkannt», sagt Anwalt Daniel Fischer gegenüber SonntagsBlick. Der Zürcher Verteidiger vertritt eines von Gloors Opfern.

Gloor erwarten 5 Jahre

Das Geständnis erfolgte im Rahmen einer schriftlichen Vereinbarung zwischen Staatsanwaltschaft, Verteidigung und den Anwälten der Geschädigten, wie sie die neue Strafprozessordnung vorsieht. Der Deal: Gloor sollen nicht mehr als fünf Jahre Zuchthaus drohen.

Seit 5. Dezember 2011 sitzt Martin Gloor nun schon in Haft. Als die Polizei zugriff, versuchte er noch zu fliehen, und hangelte sich spektakulär an der Fassade seiner Zürcher Penthouse-Wohnung entlang. Es nutzte ihm nichts.

Mit seiner Firma Core Capital Partners AG soll Gloor rund 30 Millionen Franken veruntreut haben. Dem Zürcher Rennsportverein versprach er, das veraltete Hippodrom in Dielsdorf für 20 Millionen zu sanieren und Schulden in Höhe von 1,5 Millionen Franken zu übernehmen. Aufgrund dieser Versprechen, die sich letztlich als leer erwiesen, erkor man ihn zum Präsidenten (SonntagsBlick berichtete).

Gloors Rennpferde wurden versteigert

Dank Gloors Geständnis können die Opfer nun einen Zivilprozess anstreben und das veruntreute Vermögen zurückverlangen. Viel dürfte davon allerdings nicht mehr übrig sein: Als die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) im September 2012 das Konkursverfahren gegen Gloors Firma Core Capital Partners AG eröffnete, kam kaum Verwertbares zum Vorschein.

Der Zürcher Rennverein befindet sich unterdessen im Wiederaufbau. 2013 sollen auf der Pferderennbahn in Dielsdorf wieder Wettbewerbe stattfinden – mit Sicherheit allerdings ohne den Amateur-Jockey Gloor. Seine sieben Rennpferde kamen allesamt unter den Hammer.

Aber vielleicht gibt es dennoch einen Lichtblick für den Betrüger. Seine Untersuchungshaft ist bis zum 7. Januar anberaumt. Nach dem Geständnis könnte er freikommen. Ob die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft eine Verlängerung beantragt, sei «derzeit noch offen», sagt Sprecherin Corinne Bouvard.

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