Ex-Chef des «Katja-Boats» fordert 200’000 Franken Schadenersatz
Käpt’n Roby meutert

Der Rauswurf von Käpt’n Roby aus dem Katja-Boat kommt die Besitzer des Vergnügungsschiffs möglicherweise teuer zu stehen.
Publiziert: 15.07.2017 um 20:47 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:40 Uhr
1/5
Käpt’n Roby darf sein Katja-Boat nicht mehr betreten.
Foto: Yvonne Leonardi
Myrte Müller

Ruhig dümpelt das Katja-Boat an seiner Anlegestelle in Locarno TI. Die originelle schwimmende Bar mit Café war lange ein fester Bestandteil der Vergnügungsflotte auf dem Lago Maggiore. Doch nach dem Rauswurf aus seinem eigenen Schiff rüstet sich Käpt’n Roby zum Gegenangriff. Roberto Bottani (67), wie der Kapitän mit vollem Namen heisst, hat sich einen Anwalt genommen. 

Der Erfinder des Katja-Boats musste die Schlüssel abgeben und darf sein Schiff seither nicht mehr betreten. «Sie haben mir alles genommen, wofür ich gelebt habe. Ich fühle mich benutzt, betrogen und gedemütigt», klagt Käpt’n Roby (BLICK berichtete).

Jetzt fordert er von seinen ehemaligen Partnern, dem Luzerner Gastrokönig Peter Eltschinger (66) und dessen Geschäftsfreund René Untersee (68), eine saftige Entschädigung von 200'000 Franken. 

Und damit nicht genug. «Ich will den Namen meiner Tochter zurück. Das Boot soll nicht länger Katja-Boat heissen», wettert Käpt’n Roby. «Auch die Rechte auf das Emblem stehen mir zu.»

Seine Wut ist verständlich. Über 20 Jahre lang tuckerte Käpt’n Roby mit dem Katja-Boot über den Lago Maggiore. Als sein erstes Schiff 2015 wegen Altersschwäche verschrottet wurde, versprach der damalige Stammgast und betuchte Luzerner Peter Eltschinger: «Wir bauen dir ein neues Schiff, und du bleibst Kapitän!»

Vor drei Monaten nahm das Katja-Boat II den Sommerbetrieb auf – und seither fliegen auf dem nigelnagelneuen Deck die Fetzen. «Ich wurde richtig von Bord gemobbt», sagt Roberto Bottani. «Es gab viele Dinge, die einfach nicht zum Katja-Boot passten.» Zum Beispiel sei zunehmend Billigwein von ausserhalb serviert worden. «Das habe ich auch gesagt. Da wurde ich kurzerhand freigestellt», sagt Käpt’n Roby.

Die Luzerner halten die Mehrheit an der neuen Katja-Boat AG, Käpt’n Roby hingegen nur 20 Prozent. Schlechte Karten für den Kapitän! Doch der gibt sich kämpferisch: «So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?