Euro-Netzwerk der Pädos
Warum greifen die Deutschen nicht durch?

In der Schweiz sind die Pädophilen aufgeflogen. Aber ihre perverse Lust können sie im Internet weiter ungeniert ausleben.
Publiziert: 05.09.2008 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:31 Uhr
Von Beat Michel und Viktor Dammann

Es war der grösste Schlag gegen Pädophile in der Schweiz. Auf einem Server in St. Gallen entdecken Fahnder riesige Mengen an perversem Material. Darunter auch Filme, in denen zwei Schweizer eine 12-Jährige missbrauchen (im BLICK).

Die Hunderten von Pädophilen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum trafen sich im «Girlloverforum.net».

Doch während die Beamten die Beweise sichern, hört der Datenverkehr auf dem St. Galler Server plötzlich auf.
Die Betreiber des Pädo-Forums haben den Braten gerochen. Sie sind einfach auf einen deutschen Provider ausgewichen.

«Wir haben diese Firma heute über den zweifelhaften Inhalt der Site informiert. Sie hat noch nicht reagiert», sagte Michael Kappe, IT-Spezialist der Kinderschutz-Organisation «Child Care».

Weshalb lassen das die deutschen Behörden zu?
Im Forum tauschen die Pädophilen Kinderpornos aus. Und sie geben einander ungeniert Tipps, wie man ein Kind anspricht, verschleppt und missbraucht.

«Die Forumsteilnehmer stehen aufgrund ihrer Äusserungen unter Verdacht, bald einen Kindsmissbrauch zu begehen oder bereits einen begangen zu haben», sagt Philipp Kronig, Leiter der Schweizer Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität.

Betreiber des Forums ist der Deutsche Rainer B.* Der Mann aus Wilhelmshaven sitzt zurzeit wegen Kindsmissbrauchs in U-Haft. Für ihn eingesprungen ist sein Kumpel Frank F.* Auch der Hamburger ist ein berüchtigter Pädophiler.

Die Pädo-Szene. Sie ist eng vernetzt. Grenzübergreifend. Via Internet.

Frank F. kennt sich auch bei den pädophilen Bubenliebhabern bestens aus. Zusammen mit dem bekannten deutschen Pädophilen Dieter Gieseking leitete er früher die einschlägige Pädophilenvereinigung «Krumme 13».

Die Webseite dieser Vereinigung ist auch mit der Schweizer Pädo-Internetseite «tinjo.ch» verlinkt. Diese wiederum gehört dem mittlerweile zurückgetretenen Kirchenverwaltungsrates Martin Joos (66) aus Murg SG am Walensee.

BLICK hatte diesen bekennenden Pädophilen im Zusammenhang mit seinem Kirchenamt thematisiert. Gieseking sprach dem Kirchenmann auf den beiden Webseiten Mut zu.

Im Zusammenhang mit «Girlloverforum.net» laufen in der Schweiz 13 Verfahren. Und in Deutschland? Immerhin lieferten die Schweizer Fahnder ihren deutschen Kollegen 600 Adressen aus dem Forum. «Wir sagen dazu nichts», heisst es beim Bundeskriminalamt.

Michael Kappe von Child Care ist frustriert: «Für eine Fahndung oder eine Hausdurchsuchung reicht in Deutschland die abstrakte Vermutung nicht. Es braucht ganz konkrete Hinweise auf ein Verbrechen. Das macht es für die Polizei schwierig.»

Anders in der Schweiz: «Wir können auch bereits bei einem geringen Verdacht aktiv werden», erklärt der Berner Internet-Fahnder Kronig. «Die Polizei kann zum Beispiel mit einer Person das Gespräch suchen. Das hat auch präventiven Charakter.»

Mindestens sind in Deutschland die Kinderschutz-Organisationen aktiv. Erst gestern liessen die Aktivisten von «Child Care» ein weiteres Pädo-Forum auffliegen.

* Namen der Redaktion bekannt

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