Nach dem gestrigen Hitzetag sorgten die heftigen Gewitter in der Schweiz für etwas Abkühlung. Spektakulär schossen die Blitze aus den Wolken und erleuchteten den Abendhimmel – «einer bis zwei pro Sekunde», weiss Cédric Sütterlin von Meteonews. Insgesamt seien in den vergangenen 24 Stunden Blitze im tieferen fünfstelligen Bereich niedergegangen.
Einer davon hat in Kirchberg BE voll in einen Baum eingeschlagen. «Es donnerte so laut, wie ich es noch nie zuvor gehört habe», erzählt Blick.ch-Leserin Anna Däppen (17). «Ich bin extrem erschrocken.»
Als sie aus dem Fenster schaute, habe sie die Flammen gesehen und sofort die Feuerwehr alarmiert. «Es roch ganz verbrannt.»
«Der Baum ist explodiert»
Kein Wunder: «Beim Blitzeinschlag ist der Baum quasi explodiert», sagt Sütterlin. Durch die grosse Stromstärke und den 20'000 Grad Celsius im Blitzkanal verdampfe die ganze Feuchtigkeit im Baum schlagartig.
Ein Baum sei oft der höchste Punkt in der Umgebung und ziehe den Blitz deshalb an. «Ein Baum ist eine Art natürlicher Blitzableiter», so der Meteorologe. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Blitz neben dem Baum in den Boden einschlage, sei viel kleiner.
Auch heute ziehen Gewitter über die Schweiz
Auch wenn das gestrige Gewitter – vor allem im Glarnerland, in Zürich und in der Ostschweiz – ein «sehr blitzaktives» war, «im Hochsommer ist das nichts Ungewöhnliches», sagt Sütterlin.
Auch heute muss mit starken Gewittern gerechnet werden. Die fast wolkenlose Schweiz heizt sich auf 28 bis 30 Grad °C auf. «Die Feuchtigkeit und die Energie für ein erneutes Gewitter sind also vorhanden», sagt der Meteorologe. (lex)