Erster Prozesstag im Bügeleisen-Mord
Anna L.: So tötete ich meinen Ehemann

Mit dem Bügeleisen erschlug Anna L. (43) ihren Ehemann Giuseppe († 38). Am ersten Prozesstag schilderte sie unter Tränen die Bluttat.
Publiziert: 31.08.2010 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:26 Uhr
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Mit einem Bügeleisen und einem Stepper schlug Anna L. mindestens zehnmal auf den Kopf ihres Ehemannes Giuseppe ein. 33 Quetschwunden am Scheitel und am Hinterkopf fanden die Mediziner beim 38-jährigen Schweizer. Giuseppe starb durch äusseres Verbluten.

Sieben Jahre ist das Drama in Schönenwerd SO her. Jetzt erzählt Anna L. vor Gericht, was sie zu der Bluttat getrieben hatte.

Unter Tränen entschuldigt sich Anna L. zu Beginn des Prozesses: «Es tut mir leid, was passiert ist.»

An die Details des tödlichen Dramas in der Nacht auf den 23. März 2003 kann sich die Angeklagte nicht mehr so genau erinnern. Als sie zuschlug, hatte sie Todesangst und war ausser sich. «Ich hatte höllische Angst vor ihm.»

«Giuseppe hat mich bedroht»

Sie berichtet, ihr Mann habe sie mit einem Gewehr (Pump-Action) bedroht und Sex verlangt. Weil die vier gemeinsamen Kinder zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause waren, wollte sie für einmal nicht nachgeben.

«Er wollte ein Nein einfach nicht akzeptieren», erzählt sie. Der Streit eskalierte. Am Schluss lag ihr Mann tot im Schlafzimmer am Boden. Erschrocken über die eigene Tat, deckte sie den Ehemann mit einer Decke zu – und rief die Polizei.

Die im gleichen Haus wohnende Schwester war auf den lauten Streit aufmerksam geworden. Sie schickte ihren Freund, nachzuschauen. Im Schlafzimmer stiess dieser auf das Ehepaar: Die Frau kniete mit blutigem Gesicht auf dem Bett und ihr Mann stand davor.

Seit Jahren Eheprobleme

«Es war für mich klar, er greift sie an», erzählte der 39-jährige Schweizer vor Gericht: «Ich packte ihn von hinten und versuchte ihn wegzureissen. Er wehrte sich massiv. Ich hatte Todesangst.»

Der Kampf dauerte. Unvermittelt schlug die Frau mit dem Bügeleisen zu. «Ich habe die ersten Schläge nicht richtig wahrgenommen», sagte er. Er liess das Opfer erst los, als es sich nicht mehr wehrte. Der Schweizer muss sich nun wegen Gehilfenschaft zu vorsätzlicher Tötung vor Gericht verantworten.

Hintergrund des tödlichen Dramas sind offenbar langjährige Eheprobleme. Die Angeklagte gab zu Protokoll, ihr Mann habe wiederholt gedroht, sie und die vier gemeinsamen Kinder umzubringen.

Er sei sehr eifersüchtig gewesen und habe sie eingeengt. Sie hatte im Alter von 19 Jahren geheiratet – um den engen Verhältnissen in ihrem Elternhaus entfliehen zu können. Der Ehemann hatte als Lastwagenchauffeur gearbeitet und war unter Stress gestanden.

Die von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafanträge für die Angeklagten sind noch nicht bekannt. Der Prozess vor dem Amtsgericht Olten-Gösgen dauert voraussichtlich drei Tage. Das Gericht setzt sich aus drei Frauen zusammen. (sda/jes)

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