Erlind (4) fällt in Spreitenbach AG aus dem Auto und wird überfahren
Sein Vater trauert: «Er starb in meinen Armen»

Die Familie hält sich ganz fest. Doch einer fehlt: Sohn und Brüderchen Erlind (†4). Der kleine Bub starb beim schrecklichen Kreisel-Unfall in Spreitenbach AG - vor den Augen seiner Eltern.
Publiziert: 06.07.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:39 Uhr
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Unter Schock: Die Eltern mit Tochter Merlinda.
Foto: Ralph Donghi
Von Ralph Donghi

«Es ist das Schlimmste, was einem Vater passieren kann», sagt Enver Fazlija (29) aus Killwangen AG exklusiv zu BLICK.

Das Drama ereignete sich am Donnerstag. Der Familienvater fährt mit seiner Frau Bedrije (26) und Sohn Erlind im Land Rover Defender seines Chefs zum Shoppingcenter Tivoli nach Spreitenbach. Tochter Merlinda (5) bleibt bei Bekannten. «Wir kauften noch ein paar Sachen für die Kinder. Sie wären am Tag darauf zu ihren Grosseltern nach Kosovo in die Ferien gereist.»

Kurz vor 18 Uhr fährt die Familie wieder heimwärts. «Erlind war angegurtet. Wir haben den Kreisel in Spreitenbach ganz normal verlassen», so der Vater. «Doch plötzlich gab es im Auto einen Windstoss zu uns nach vorne. Als meine Frau nach hinten schaute, fing sie an zu schreien. ‹Er ist weg!›, rief sie.»

Enver Fazlija hält das Auto sofort an und schaut nach hinten. «Da sah ich durch die of­fene Hecktür Erlind auf der Strasse liegen. Er hob seinen Kopf und wollte wohl aufstehen», sagt der Vater.

«Doch dann kam dieser Audi und überfuhr ihn. Unseren Sohn! Und wir mussten dabei zusehen. Das ist der reinste Horror!»

Enver Fazlija rennt sofort zum schwer verletzten Erlind. «Meine Frau schrie und brach zusammen. Ich hob meinen Sohn auf. Er starb in meinen Armen.» Sanitäter kommen, versuchen eine Stunde lang den kleinen Bub zurückzuholen. Vergeblich.

Der Lenker (61) des schwarzen Audi TT gibt später zu Protokoll, dass ihm das Kind «unvermittelt vors Auto gefallen» sei. Eine zentrale Frage quält Erlinds Vater: «Ich weiss nicht, warum die Hecktür überhaupt aufging.» Und: «Klar machen wir uns grosse Vorwürfe, dass wir ihn nicht in einem Kindersitzli hatten», sagt er.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen Erlinds Eltern und gegen den Audi-Fahrer eine Strafuntersuchung wegen fahrlässiger Tötung eröffnet.

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