Jung, schrill, bunt, lässig. So präsentiert sich die Royal Band aus Freiburg auf Youtube. Ihr Song «Shrboki» läuft auf der Video-Plattform rauf und runter. Über 350'000-mal wurde ihr Clip mittlerweile angeklickt.
Die Freiburger Band besteht ausschliesslich aus eritreischen Flüchtlingen. Die fünf jungen Männer kamen vor zwei Jahren in die Schweiz und leben in einem Flüchtlingsheim.
Mit ihren Flötenklängen und einer Prise Bollywood-Charme haben sie die Herzen im Sturm erobert. In der eritreischen Community werden sie bereits gefeiert wie junge Popstars.
Sie lernten sich erst in der Schweiz kennen
Dabei lernten sich die Bandmitglieder erst in der Schweiz kennen. «Wir sind alle illegal aus Eritrea geflüchtet», erzählt Sänger Seare Debesay (23) der «Rundschau». Es sei ein riskanter Weg gewesen. «Mit dem Boot übers Meer.»
Derzeit produzieren Seare und seine Bandkollegen ein neues Video. Sie hoffen, dass es noch erfolgreicher als «Shrboki» wird. Denn während die Männer musikalisch gerade durchstarten, läuft es privat nicht so gut.
«Ich fühle mich manchmal wie ein Bettler. Ein Bettler, der zwar nicht auf der Strasse sitzt, aber der zum Staat muss», sagt Seare. Wie viele seiner Kollegen aus dem Flüchtlingsheim, ist auch er arbeitslos.
Er wehrt sich gegen den Vorwurf, er würde zu viel Zeit in die Musik und zu wenig in die Integration investieren. «Ich verbringe sehr viel mehr Zeit im Sprachkurs als im Bandraum», sagt Seare. Unbedingt wolle er auf eigenen Beinen stehen. Er hoffe, dass ihm die Royal Band dabei helfen wird. «Wir wollen berühmt werden.» (gr)