Er wollte Kinder ins Auto locken
Starrkirch zittert vor dem Sex-Grüsel

In einem Dorf wie Starrkirch sollte die Welt noch in Ordnung sein – könnte man meinen. Doch ein Unhold zieht umher. Viele Eltern sorgen sich nun um ihre Kinder.
Publiziert: 27.10.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 07:37 Uhr
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Busfahrer Taylan Gök (38) über Sohn Eren (7): «Leider kann ich ihn nicht immer bringen und abholen.»
Foto: Ralph Donghi
Von Ralph Donghi (Text und Fotos)

In Starrkirch-Wil bei Olten SO geht die Angst um. Der Grund: Ein Sex-Grüsel treibt sein Unwesen! Am Dienstag, kurz vor zwölf Uhr, versuchte ein Unbekannter, zwei Mädchen auf dem Heimweg von der Schule in sein Auto zu locken!

«Der Lenker fragte die Kinder, ob sie mit ihm mitreiten wollten», sagt Polizeisprecher Bruno Gribi. Die Mädchen hätten daraufhin das Richtige getan. «Sie sind weggelaufen und haben es ihren Eltern erzählt.»

Die Eltern der Primarschülerinnen haben sofort die Polizei und die Schule alarmiert. «Wir haben umgehend gehandelt», sagt Schulleiter Daniel Deiss (38). «Unsere Lehrpersonen haben am selben Nachmittag mit den Schülern über das richtige Verhalten in solchen Situationen gesprochen.» Zudem habe man alle Eltern der 140 Schüler angeschrieben.

«Ich bin froh, dass die Schule uns informiert hat», sagt Kim Kindler (31). Die Serviceangestellte macht sich Sorgen um ihren Sohn Jamie (9). «So eine Nachricht ist heftig. Vor allem hier im Dorf, wo jeder jeden kennt und Kinder sich eigentlich sicher fühlen sollten.»

Mulmiges Gefühl

Linienbusfahrer Taylan Gök (38) schickt seinen Sohn Eren (7) mit einem mulmigen Gefühl zur Schule. «Leider kann ich ihn nicht immer bringen und abholen. Wenn er laufen muss, dann bin ich jedes Mal froh, wenn er wieder heil zu Hause angekommen ist.»

Pharma­-Assistentin Melanie Meier (35) und Kleinkindererzieherin Marcia Erni (29) lassen ihre dreijährigen Töchter nie unbeaufsichtigt. Aber: «Wenn sie älter werden, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das lösen. Wichtig ist, dass alle Einwohner immer die Augen offen halten.»

Für den Schulleiter ist es «eine Horror­vorstellung, wenn einem Kind unserer Schule etwas passieren würde». Deshalb habe er sofort reagiert. Deiss: «Wenn Kinder einen Vorfall melden, muss man ihn ernst nehmen. Und zwar lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.»

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