Neue Infos im Fall der verschwundenen Zwillinge. Die Polizei hat Details aus den Briefen des Vaters, Matthias Schepp (†43), bekanntgegeben.
Demnach ist Folgendes klar: Schepp hatte einen Plan. Und er setzte ihn mit grausamer Konsequenz um. In einem ersten Brief, einer Art Testament, der in seinem Heim gefunden wurde, kündigt er seine Absicht an, seine beiden Kinder zu töten.
In einem zweiten Brief, datiert vom 3. Februar, schreibt Schepp: «Die Mädchen ruhen in Frieden. Sie haben nicht gelitten.» Und jetzt wolle er sich umbringen.
Der Sprecher der Waadtländer Kantonspolizei, Jean-Christophe Saterel, erkärte weiter: «Sehr wahrscheinlich befinden sich die (toten) Kinder auf Korsika.»
Vater fuhr allein zurück nach Frankreich
Den Tatablauf rekonstruiert die Polizei wie folgt: Schepp kommt mit den Kindern Dienstag, 1. Februar, mittags auf Korsika an. Dort tötet er die Kinder. Am Abend des nächstan Tages landet er um 21 Uhr – allein von Bastia kommend – in Toulon (F).
Von dort fährt er weiter nach Italien. Im Grenzort Ventimiglia (I) hält eine Überwachungskamera das Nummernschild seines Audis fest. Schepp fährt über Neapel nach Cerignola, wo er sich am Donnerstag, 3. Februar vor einen Zug wirft.
Noch an diesem Wochenende will die Waadtländer Kantonspolizei zwei Beamte zur Aufklärung der Tat nach Korsika schicken.
Mutter ahnte das Unheil
Den Tathergang rekonstruierte die Polizei aus den Briefen, die Irina Schepp (44) gestern Morgen erhält, zwei weisse Umschläge. An der Handschrift erkennt sie sofort: Die Briefe sind von ihrem Noch-Ehemann.
Diesmal steckt kein Geld in den Umschlägen. Es ist die grausame Botschaft, die jede Hoffnung zerstört. Die Zeilen, vor denen sich die Mutter der verschwundenen Zwillinge Alessia und Livia (6) so gefürchtet hatte.
In Marseille noch am Leben
Die bisherigen Ermittlungen ergeben: In Marseille (F), vor der Fahrt nach Korsika, leben die Mädchen noch. Der Vater löst drei Billetts für die Fähre «Scandola». Passagiere erinnern sich an die Kleinen. «Sie weinten», sagt eine Nachbarin von Schepps Kabine Nr. 211.
Auf der Festplatte seines Computers finden die Ermittler schockierende Surf-Spuren. Tage vor der Reise in den Tod studiert Schepp online die Wirkung verschiedener Gifte. Auch die Reise war detailliert geplant.
Nur der «Verlust seiner normalen Persönlichkeit» in dieser Zeit könne erklären, dass er «so schreckliche Taten vollbringen konnte». Sie hätten ihn «immer als liebevollen und fürsorglichen Vater erlebt», dem seine Familie alles bedeutet habe, hiess es weiter.
Die Eltern und Geschwister äusserten sich weiter «bestürzt und voller Sorge» über die Geschehnisse der letzten Tage. Sie litten unter dem Tod ihres Sohnes und Bruders und dem «ungewissen Schicksal unserer beiden Nichten und Enkelinnen». (SDA)
Nur der «Verlust seiner normalen Persönlichkeit» in dieser Zeit könne erklären, dass er «so schreckliche Taten vollbringen konnte». Sie hätten ihn «immer als liebevollen und fürsorglichen Vater erlebt», dem seine Familie alles bedeutet habe, hiess es weiter.
Die Eltern und Geschwister äusserten sich weiter «bestürzt und voller Sorge» über die Geschehnisse der letzten Tage. Sie litten unter dem Tod ihres Sohnes und Bruders und dem «ungewissen Schicksal unserer beiden Nichten und Enkelinnen». (SDA)