Sie habe sofort gemerkt, dass da etwas nicht stimmen kann, erinnert sich Elisa Nunzi. «Ich sah einen grossen Vogelschwarm, etwa 30 Vögel, die sehr nervös um den Kirchturm herumflogen. Das war äusserst seltsam.»
Kurze Zeit später habe es einen riesigen Knall gegeben. Dann habe sie gesehen, wie Steine vom Berg runterkommen, sagt die 27-Jährige zu BLICK. «Es waren so viele. Es hörte nicht mehr auf. Es war schrecklich.»
«Verschwindet von dort»
Nunzi stammt aus dem 200-Seelen-Dorf Soglio. Die Gemeinde befindet sich etwa 3,5 Kilometer vom Ort der Naturkatastrophe entfernt, sie liegt rund 200 Meter höher als Bondo.
Soglio sei vom Bergsturz zwar nicht direkt betroffen. Aber: «Meine Grossmutter und Bekannte wohnen in Bondo», sagt Nunzi. Deshalb habe sie sofort Alarm geschlagen. «Ich habe sie angerufen und gesagt, dass sie ihre Sachen packen und schnell von dort verschwinden sollen.»
Bondo versinkt im Staub
Der Bergsturz habe Bondo in eine dicke, hellgraue Staubwolke gehüllt. «Man konnte etwa eine Stunde lang nichts sehen. Man hörte aber immer noch, wie Steine runterfallen. Es roch nach Granit», sagt Nunzi.
In den letzten Wochen habe es immer wieder kleinere Steinschläge im Gebiet Val Bondasca gegeben – «das ist normal bei uns». Trotzdem seien die Bewohner von der Gemeinde alarmiert worden, dass die Gefahr eines massiven Steinschlags bestehe. Nunzi: «Die Hüttenbewohner wurden per Telefon oder Post vor der Gefahr gewarnt.» Vergeblich. (na)
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