Eiszapfen erschlägt Bergfreund von SF-Star Nik Hartmann
«Res war ein lieber Freund. Ich bin unendlich traurig»

Eisklettern war seine Spezialität. Jetzt hat ein loser Eiszapfen Bergführer Res Bähler tödlich getroffen.
Publiziert: 15.02.2011 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:02 Uhr
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Von Mario Gertschen

Die Berge haben die beiden Freunde zusammengeführt. Die Berge haben die beiden Freunde auseinandergerissen.

Fernsehmoderator Nik Hartmann (38) und Bergführer Res Bähler (39) mochten sich, vertrauten sich. Jetzt ist Bähler tot. Ein tragischer Unfall.

Eiszapfen auf den Kopf

Als der Bergführer nach einer Eiskletterpartie im Oberengadiner Fextal sein Material zusammenpacken will, fällt ihm ein Eiszapfen auf den Hinterkopf. Trifft ihn schwer.

Mit dem Helikopter wird Bähler ins Spital Chur gebracht. Einen Tag später erliegt er seinen schweren Verletzungen.

Unendliche Trauer

«Res war ein lieber Freund. Wir wollten zusammen diese Woche im Engadin in den Schnee. Und zum dritten Mal plante er unsere Schlussbesteigung für ‹SF bi de Lüt›», sagt Moderator Hartmann. «Ich bin unendlich traurig und verliere mit Res meinen Bergführer. Es bleiben viele, abenteuerliche, schöne und lustige Erinnerungen. Danke Res.»

Hunderttausende Zuschauer sahen 2009 in der SF-Sendung «Über Stock und Stein», wie Nik Hartmann in Begleitung von Res Bähler den Piz Bernina erklomm. Bei den gemeinsamen Touren beeindruckte der Bergführer den TV-Moderator tief.

«Wenn man hinter ihm am Seil ging, hatte man das Gefühl, dass er schon fünf Minuten vor mir spürte, dass ich eine Pause brauchte», sagt Hartmann. «Und auf dem Piz Bernina gab er mir das Gefühl, dass wir eben die Erstbegehung geschafft hatten.»

«Er war stets auf Sicherheit bedacht»

Res Bähler war ein ganz Grosser unter den Eiskletterern. Schon als kleiner Bub offenbarte er seinen Eltern während Ferien im Tirol: er wolle Bergführer werden. Mit 13 kaufte er seine erste Skitouren-Bindung und mit 22 begann er seine Ausbildung als Bergführer.

«In den Bergen lauern überall Gefahren. Selbst erfahrene Leute wie Res kann es treffen», sagt der prominente Extremkletterer Ueli Steck (34). Er kennt Bähler von gemeinsamen Touren.

«Wenn ich in Pontresina war, trafen wir uns. Res war nie ein Mann, der das Limit suchte, er war stets auf Sicherheit bedacht. Ihm war es wichtig, in der Natur zu sein und sein Leben zu geniessen.»

Der tödlich verunglückte Berner führte zusammen mit seinem Freund Gian Luck (28) die Outdoor-Firma Go Vertical GmbH in Pontresina GR. Im Unternehmen herrscht tiefe Trauer. «Mit Kunden war Res immer äusserst seriös und pflichtbewusst», sagt Luck. «Privat suchte und entdeckte er am liebsten Orte, die vorher noch kein Mensch betreten hatte. Wir sind alle tief traurig, dass Res nicht mehr unter uns ist. Er hinterliess seine Spuren nicht nur auf den Berggipfeln, sondern auch in unseren Herzen.»

In den Bergen, auf der Diavolezza, nehmen am Samstag seine Familie, Freunde und Weggefährten Abschied von Res.

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