Nach mehr als zwölf Jahren traf Natasha Jackson (44) gestern auf ihren grössten Albtraum. 2006 wurde die Bernerin, die als «Ego-Zicke» in der TV-Show «Traumjob» schweizweit Bekanntheit erlangte, zum Opfer eines Sex-Täters. Der Mann (48) steht nun für seine Taten an Jackson und anderen Frauen vor Gericht. Die heftige Anklage: Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, verbotene Kinder- und Tierpornografie.
Vor der Haustür an die Wand gedrückt
Natasha Jackson sass gestern selbst als Opfer der sexuellen Nötigung im Gerichtssaal – und sah ihrem Peiniger von einst in die Augen. Damals, im Oktober 2006, wurde sie vom Angeklagten vor ihrer Haustür im Matte-Quartier angefallen. Der Mann hatte sie von hinten gepackt, an die Hauswand gedrückt und unsittlich berührt. Mit ihrem Handy hatte sie dann auf den Angreifer eingeschlagen – erst da liess der Täter von ihr ab.
Andere Opfer hatten weniger Glück. An Neujahr 2011 hatte der Angeklagte eine 16-Jährige überwältigt und sie mit einem Messer hinter eine Trafostation gedrängt. Nachdem er nicht in das Mädchen eindringen konnte, erzwang er Oralsex. Sein Opfer sagte gestern vor Gericht: «Ich bin bis heute nicht gerne allein, weder draussen noch zu Hause.»
Im Sommer 2017 nach Sex-Attacke geschnappt
Im Sommer 2017 fiel der Sex-Täter eine junge Spaziergängerin im Berner Bremgartenwald an, schmiss sie zu Boden – wieder mit dem Messer. Das Opfer konnte sich in letzter Sekunde vor der Vergewaltigung retten. Sie schrie laut, ein Mountainbiker wurde so auf die Attacke aufmerksam. Nach diesem Vorfall wurde der Angeklagte geschnappt.
Vor Gericht relativierte der Sex-Täter seine Übergriffe: «Ich bin kein hoffnungsloser Fall, den man Jahre wegsperren muss.» Für Natasha Jackson klangen diese Worte wie Hohn, sie hofft auf eine lange Strafe. Das Urteil wird am Freitag verkündet.