Die schwarze Mähne ist weg. Edith Zellweger (63) hat eine Glatze. Nach dreieinhalb Jahren ist der aggressive Lymphdrüsenkrebs zurück. Wieder muss sie kämpfen. Die Ärzte im Kantonsspital St. Gallen kämpfen um das Leben von Zellweger. Sie empfehlen eine autologe Stammzelltransplantation (siehe Box) in Kombination mit einer hochdosierten Chemotherapie. Diesen schweren Eingriff muss Zellweger derzeit über sich ergehen lassen.
Am Dienstag war ihr 63. Geburtstag. So schwach war sie noch nie in ihrem Leben. «Ich habe Angst zu sterben», sagt die St. Gallerin zu BLICK. «Und ich habe Angst um meine Tiere.» Denn Zellweger machte sich als radikale Tierschützerin der Aktiven Tierschutzgruppe Salez SG schweizweit und sogar über die Landesgrenzen hinaus einen Namen. «Zuerst kommen in meinem Leben die Tiere. Sie sind die besseren Menschen», sagt Zellweger. Und so lebt sie auch: Seit sie 30 Jahre alt ist betreibt sie Tierschutz –seit mehr als 30 Jahren lebt sie vegan.
Auch das sechsbeinige Kalb Lilli wurde dank Zellweger gerettet
Immer wieder schaffte Zellweger es in die Medien. So kümmerte sie sich beispielsweise um das sechsbeinige Kalb Lilli. Zellweger rettete das Tier vor dem Schlachthof, organisierte die notwendige Operation und den neuen Platz. Die Tierschützerin nahm nie ein Blatt vor den Mund. Wenn es um Tiere geht, riskiert sie alles.
«Auch den Knast, wenn es sein muss», sagt sie. «Wenn ich sehe, dass Tiere leiden, handle ich.» Bauern sind ihr dabei ein besonderer Dorn im Auge. «Ich habe deshalb auch schon mehrere Tierbefreiungen gemacht. Von Kettenhunden bis hin zu Ziegen. Aber nur, wenn die Behörden nach einer Anzeige nicht reagiert hatten. Und das kommt leider oft vor.
Kampf ums Tierwohl bis vor Bundesgericht
«Ich rette jedes Tier, wenn es sein muss», so Zellweger. Um einen ganzen Film «Tiere in der Forschung» zeigen zu können, ging sie sogar bis vor Bundesgericht. «Ohne uns Tierschützer würde in der Schweiz nichts gegen das Tierelend passieren.» Zellweger engagiert sich auch europaweit für das Tierwohl. «Wir haben derzeit in Bulgarien ein Kastrationsprojekt. Das finanzieren wir mit Spenden», so die 63-Jährige.
Im Moment muss sie sich aber auf ihren eigenen Körper konzentrieren. «Ich muss weiterleben», sagt sie. «Meine Tiere brauchen mich.» Ausserdem hat die Tierschützerin noch einen grossen Lebenstraum: «Ich möchte einen Tierrettungshof gründen. Das wäre mein grösster Wunsch.» Die dazu notwendige Stiftung sei in Gründung. «Nun brauche ich noch das passende Land und die finanziellen Mittel.»
Edith Zellweger wird derzeit im Kantonsspital St. Gallen mit einer autologen Stammzelltransplantation behandelt. Dies bedeutet, dass der Tierschützerin vor einer hochdosierten Chemotherapie gesunde Blut-Stammzellen entnommen und eingefroren werden. Nach der Therapie werden ihr diese wieder zurückgegeben. Die Knochenmarkfunktion kann somit wieder hergestellt werden. Die autologe Stammzelltransplantation wurde in den 70er-Jahren eingeführt. Sie macht eine Hochdosis-Chemotherapie, die Edith Zellweger noch bevorsteht, erst möglich und erhöht auch die Heilungschancen bei Krebs.
Edith Zellweger wird derzeit im Kantonsspital St. Gallen mit einer autologen Stammzelltransplantation behandelt. Dies bedeutet, dass der Tierschützerin vor einer hochdosierten Chemotherapie gesunde Blut-Stammzellen entnommen und eingefroren werden. Nach der Therapie werden ihr diese wieder zurückgegeben. Die Knochenmarkfunktion kann somit wieder hergestellt werden. Die autologe Stammzelltransplantation wurde in den 70er-Jahren eingeführt. Sie macht eine Hochdosis-Chemotherapie, die Edith Zellweger noch bevorsteht, erst möglich und erhöht auch die Heilungschancen bei Krebs.