Die Streetparade rollt am Wochenende wieder durch Zürich. Allgegenwärtig: Die Aufputschdroge Ecstasy. Für Drogenexperten und Jugendschutz-Beauftragte ein Grund zur Besorgnis. Denn zu 80 Prozent handelt es sich bei den verkauften Pillen um gepanschte Substanzen.
Oft enthalten die Pillen Meta-Chlorphenylpiperazin (m-CPP). Der Stoff soll Glücksgefühle auslösen und die Wahrnehmung verändern. Doch lange dauert das Glück meist nicht an: denn die Nebenwirkungen der Pillen können Krämpfe, Angstzustände, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Atemprobleme und heftiges Erbrechen sein.
«Wir mussten feststellen, dass sich die m-CPP-Pillen seit zwei Jahren etablieren und die Verbreitung in letzter Zeit massiv zugenommen hat», sagt Donald Ganci, Leiter der Jugendberatung Streetwork Zürich, zu Blick.ch.
Wirkung tritt später ein
Ein weiteres Problem bei der Einnahme der gepanschten Pille sei, dass die Wirkung, im Gegensatz zu Ecstasy, nur sehr langsam eintrete, erklärt Ganci. «Deshalb spicken viele noch eine Pille nach, weil sie denken, ein schwaches Ecstasy erhalten zu haben.» Fatal: Die Konsumenten erleiden danach eine Überdosis.
Aber nicht nur die Zugabe von m-CPP ist gefährlich. Viele Laboratorien stellen neue Pillen her, ohne deren genaue Nebenwirkungen zu kennen. «Die Konsumenten werden zu Versuchskaninchen», sagt Experte Ganci.
Viel trinken
«Am besten ist es natürlich, wenn man gar keine Drogen konsumiert. Wer es aber trotzdem nicht lassen kann, der soll nach der Einnahme der Pille mindestens zwei Stunden auf eine Wirkung warten», empfiehlt Ganci.
Auch das Mischen von verschiedenen Substanzen müsse man unterlassen. «Vor allem Alkohol ist sehr gefährlich», mahnt Donald Ganci. «Da die Drogen den Körper dehydrieren, ist es enorm wichtig, dass man viel Wasser trinkt. Vor allem wenn es heiss ist und man den ganzen Tag tanzt.»
Wer zum ersten Mal zu Ecstasy greife, solle sich vorher ausgiebig informieren. Für Ganci ist klar: «Es ist wichtig, dass man die Wirkung sowie die Gefahren und Risiken kennt.» Die Informationen findet man schnell und einfach auf den Internetseiten der Drogenpräventions-Stellen, wie beispielsweise «saferparty.ch».